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Stadtpark, Elbe und Alster sind die Klassiker. Auch weniger bekannte Highlights wie die Fischbeker Heide, die Boberger Dünen oder die Vier- und Marschlande bieten Natur pur: 11 Tipps für grüne Ausflugsziele in Hamburg.
Die Hansestadt ist eine der zehn grünsten Metropolen der Welt. Ganze 34 Naturschutzgebiete gibt es im Hamburger Stadtgebiet – ein Spitzenplatz auch in Deutschland. Kein anderes Bundesland hat anteilig so viel Natur zu bieten. Von sandigen Dünen über verwunschene Wälder und Moore bis hin zu Flüssen und Seen. Als eine der grünsten Städte Deutschlands bietet Hamburg ganz viel Platz für Radtouren, Spaziergänge, Wanderungen, Kanu- und Ruderausflüge – oder auch einfach nur zum Entspannen und Sonnenbaden.
Und selbst wenn gerade auf Grund der Corona-Pandemie Ausflüge in die Nachbarländer zu beliebten Zielen wie der Lübecker Bucht oder an Mecklenburg-Vorpommerns Ostseeküste nicht möglich sind, auch zu Hause gibt es viel zu entdecken und Natur pur. Fast jeder kennt natürlich die Klassiker: ob die Sonntagsrunde um die Alster, der Spaziergang am Elbstrand, die Radltour durch den Stadtpark oder das Sonnenbad in Planten un Blomen. Hier wird es vor allem bei schönstem Frühlingswetter schnell voll und das Abstandhalten eher schwierig. Es gibt aber auch in der Hansestadt die unbekannten Highlights und Geheimtipps mit viel Platz und Grün. Wo es besonders schön ist: 11 Tipps für Ausflüge in Hamburgs Natur.
Altes Land
Das Alte Land südlich von Hamburg ist einer der Klassiker für einen Ausflug ins Grüne. Nordeuropas größtes Obstanbaugebiet zieht sich kilometerweit die Elbe entlang. Was viele nicht wissen: Auch zu Hamburg gehört ein Teil Altes Land. Schon kurz hinter Finkenwerder und den letzten Hafenterminals stehen hier die Apfel- und Kirschbäume und du kannst du entlang der Obstwiesen die typische Altländer Architektur entdecken. Die Hamburger Stadtteile Neuenfelde, Cranz und Francop sind quasi das Tor ins Alte Land und ein beliebtes Ziel für Radtouren oder Spaziergänge. Besonders schön ist es zur Obstblüte im Frühjahr oder zur Apfelernte im Herbst, wenn du auf einigen Höfen sogar selbst die Äpfel pflücken kannst.
Fischbeker Heide
Auch die Lüneburger Heide mit ihren Heide-, Geest- und Waldlandschaften ist ein beliebtes Ausflugsziel der Hamburger – gerade im August und September, wenn die Heide lila blüht und für ein tolles Naturschauspiel sorgt. Hamburgs Stadtteile Neugraben-Fischbek und Hausbruch sind Teil der Lüneburger Heide und liegen mittendrin in drittgrößtem Naturschutzgebiet der Hansestadt. Und so lässt sich die Fischbeker Heide im Südwesten der Stadt zu Fuß oder mit dem Fahrrad wunderbar auf den verschiedenen Rad- und Wanderwegen erkunden. Beliebt für einen Tagesausflug ab Hamburg ist beispielsweise der Heidschnuckenweg, dessen nördlicher Teil hier beginnt und bis nach Buchholz führt.
Vier- und Marschlande
Die Vier- und Marschlande im Bezirk Bergedorf sind nicht nur Hamburgs Gemüse- und Blumengarten, sondern auch ein perfektes Ziel für einen Ausflug in die Natur. Kilometerweit ziehen sich hier die Deiche an der Elbe entlang und sorgen die Schafe für Nordseefeeling. Hinter dem Deich verstecken sich alte Bauernhäuser mit ihren Reetdächern und sorgen die grünen Wiesen für Weitblick. Mit den Kirchwerder Wiesen erwartet dich hier sogar Hamburgs größtes Naturschutzgebiet. Ein Stück weiter am Deich entlang, stehst du am Zollenspieker Fährhaus dann an Hamburgs südlichsten Punkt. Hier kannst du es dir im Biergarten gemütlich machen und den Blick auf die Elbe genießen.
Die Reit
Das Naturschutzgebiet Die Reit ist eines von Hamburgs kleinsten Schutzgebieten. Trotzdem lohnt sich der Besuch, liegt das kleine Stückchen Natur auf der Reitbrook doch einfach zauberhaft. Hier kannst du am Zusammenfluss von Dove Elbe und Gose Elbe gemütlich am Wasser spazierengehen und einen Blick hinüber zur Regattastrecke des Wassersportzentrums werfen. Dort auf dem Steg sitzen jetzt am Wochenende die Sonnenanbeter. Auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei ist ein verwunschener Birkenbruchwald entstanden – ein kleiner Abstecher vom Rundweg, der am Parkplatz an der Reitschleuse startet. Und ein Stückchen Natur kannst du anschließend im Hofladen vom Milchhof Reitbrook mit nach Hause nehmen.
Boberger Dünen
Natur pur bietet auch die Boberger Niederung im Osten Hamburgs. Absolutes Highlight sind hier die Boberger Dünen. Mit ihrem feinen Sand lassen sie Nordseefeeling aufkommen und erinnern an die Dünenlandschaft auf Sylt. Neben Hamburgs letzter Wanderdüne findest du hier auch noch einen Baggersee, der zum Baden einlädt, und eine Moorlandschaft mit seltenen Pflanzen und Tieren. Entdecken kannst du die typischen Landschaften auf vier Rundwegen: Dünenweg, Moorweg, Terrassenweg und Wiesenweg. Weitere Informationen gibt’s außerdem im Boberger Dünenhaus. Für den Rückweg bietet sich die Fahrt entlang des Billwerder Billdeichs und ein Zwischenstopp im Hofcafé Neun Linden an.
Oortkatensee
Wenn es in Hamburg gerade nicht raus ans Meer geht, dann ist der Oortkatensee, auch Hohendeicher See genannt, eine Alternative. Am Südufer kannst du hier in der Sonne liegen und baden oder mit dem SUP eine Runde über den See drehen. Und auch für Segler und Windsurfer bietet der künstlich geschaffene Badesee im Stadtteil Ochsenwerder eine Alternative. Der See liegt am Nordufer der Elbe direkt hinter dem Elbdeich und ist als Hamburgs einziges Surfrevier erste Anlaufstelle für Windsurfer und Kitesurfer, die nicht bis ans Meer fahren wollen. Und selbst Urlaub in der Stadt kannst du hier auf dem Campingplatz machen.
Klövensteen
Der Klövensteen ist eines der größten Waldgebiete Hamburgs und erstreckt sich im Westen der Stadt als Teil des Regionalparks Wedeler Au bis hinein nach Schleswig-Holstein. Beim Spaziergang im Wald stößt du neben Lichtungen auch auf Teiche und Bachläufe. Für Kinder sind außerdem das Wildgehege, die Waldschule und der Ponyhof beliebte Ziele. Mit seinen zahlreichen Wander- und Reitwegen ist das Gebiet aber auch bei Reitern und Wanderern beliebt und für Radler sind mit der Dünen-, der Elb- und der Waldroute drei längere Fahrradtouren ausgeschildert. Mitten im Forstrevier liegt außerdem das Naturschutzgebiet Schnaakenmoor. Aber Achtung: der Name ist gerade im Sommer Programm.
Höltigbaum
Der Höltigbaum ist eines der jüngsten Naturschutzgebiete Hamburgs. Bis 1992 befand sich hier im Nordosten der Stadt noch der Standortübungsplatz einer Panzergrenadierbrigade. Heute grasen auf den weitläufigen Weideflächen in Hamburg-Rahlstedt Galloweyrinder und Schafe. Mitten durch das Naturschutzgebiet läuft die Grenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein, teilweise markiert durch den Grenzfluss Wandse. Auf Hamburger Gebiet befindet sich auch das Stellmoorer Tunneltal, ein Überbleibsel der letzten Eiszeit mit Sumpfwiesen sowie seltenen Pflanzen und Tieren. Einen Überblick und verschiedene Führungen bietet das Informationszentrum „Haus der Wilden Weiden“.
Bunthäuser Spitze
Das Leuchtfeuer Bunthaus ist immer noch ein Geheimtipp – und das, obwohl es an einer markanten Stelle der Hansestadt steht. Hier an der Bunthäuser Spitze teilt sich die Elbe für etwa 15 Kilometer in Norder- und Süderelbe auf. Der Leuchtturm aus Holz am Ende der Landzunge bietet dir einen tollen Ausblick auf die vorbeifahrenden Binnenschiffe und hinüber in die Vier- und Marschlande. Hamburgs ältester Leuchtturm steht auf der Insel Neuwerk, hier auf der Elbinsel Wilhelmsburg findest du den kleinsten Leuchtturm der Stadt. Lohnenswert ist auch der Spaziergang am Deich entlang Richtung Heuckenlock. Das kleine Naturschutzgebiet gibt Einblicke in einen der letzten Tideauenwälder Europas und ein Süßwasserwatt.
Elbinsel Kaltehofe
Die Elbinsel Kaltehofe mit der Stiftung Wasserkunst ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein besonderes Industriedenkmal. Die Langsamsandfiltrationsanlage war eine von Hamburgs Antworten auf die Cholera-Epidemie Ende des 19. Jahrhunderts und hat die Hansestadt fast 100 Jahre lang mit sauberem Trinkwasser versorgt. Heute ist ein Großteil der künstlich entstandenen Elbinsel ein Naturschutzgebiet. Ein Naturerlebnispfad leitet durch den Naturpark und entlang der historischen Wasserfilterbecken. Anschließend bietet sich ein Besuch im Café in der historischen Villa oder ein Abstecher zum Café Entenwerder 1 im benachbarten Elbpark an.
Alster
Ein großer See mitten in der Stadt, die Alster ist sicherlich das beliebteste Ausflugsziel der Hamburger. Ob zum Segeln, Spazierengehen, Radeln oder einfach nur in der Sonne liegen – an sonnigen Tagen findet sich auf den Grünflächen rund um die Außenalster kaum noch ein leeres Fleckchen. Was viele nicht wissen: Die Alster ist kein See, sondern ein 55 Kilometer langer Nebenfluss der Elbe. Und genauso unbekannt ist vielen der Alsterwanderweg entlang des Flusses. Über rund 20 Kilometer verläuft er von der Binnenalster in der Innenstadt bis zur Schleuse in Poppenbüttel. Einsam wird es spätestens am wilden Oberlauf der Alster. Im Moment ist an der nördlichen Stadtgrenze bei Duvenstedt Schluss. Aber nach Corona ist der Weg wieder frei bis zur Alsterquelle im kleinen Städtchen Henstedt-Rhen in Schleswig-Holstein.
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Praktische Tipps
Alle Ziele sind gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und eignen sich auch wunderbar für eine Radtour. Falls du kein eigenes Fahrrad hast, leih dir doch ein Stadtrad und erkunde damit Hamburgs unbekannte Ecken. Weitere Tipps für einen Abstecher an die Elbe findest du im Artikel „Schiffe gucken: 3 Lieblingscafés an der Elbe“ und Ideen für Ausflüge ins Hamburger Umland gibt’s im Beitrag „Raus aufs Land: 5 Ausflugstipps ab Hamburg“.
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4 Kommentare
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Werde in den nächsten Wochen das erste mal Hamburg besuchen, da ist es natürlich toll schon mal Einblicke zu sammeln 🙂 Ich liebe die Natur. Danke.
Gruß Tilda
Viel Spaß in Hamburg, liebe Tilda!