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Idyllische Gärten, hübsche Fachwerkhäuser und blühende Apfelbäume soweit das Auge reicht. Anfang Mai ist Obstblüte im Alten Land – die perfekte Zeit für einen Ausflug von Jork bis nach Stade.
Die Sonne strahlt vom Himmel und es ist für Anfang Mai schon richtig schön warm. Wir sitzen im Garten vom Obsthof Feindt in Jork. Links neben uns blüht die riesige Kastanie, rechts die Kirschbäume. Weiter vorne weitet sich der Blick über die Apfelfelder. Auch hier stehen die Bäume in voller Blüte. Der Wind weht ein paar Blütenblätter herüber. Was für eine schöne Kulisse, um bei einem Stück Apfelkuchen diesen herrlichen Frühlingstag zu genießen.
Für Hamburger ist das Alte Land ein beliebtes Naherholungsgebiet. Mit der Fähre nach Cranz und dann entlang der Apfelwiesen von Obsthof zu Obsthof radeln – eine perfekte Tour für einen Tagesausflug. Insgesamt bietet das Alte Land rund 1.000 Kilometer ausgeschilderte Radwege.
Anfang Mai: Apfelblüte im Alten Land
Und die Apfelblüte im Alten Land ist definitiv eines der Highlights hier in der Region. Spätestens seit Dörte Hansens Erfolgsroman „Altes Land“ ist der riesige Obstgarten direkt vor den Toren Hamburgs auch überregional bekannt. Das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Europas zieht seither den ein oder anderen zusätzlichen Gast in den Norden.
Noch so ein schöner Ort bei diesem herrlichen Frühlingswetter: der Obstgarten vom Obstparadies Schuback in Jork. Unter den Apfelbäumen lässt sich wunderbar picknicken oder einfach nur bei einem Stück Apfelkuchen in der Sonne relaxen. Mehr als zehn Millionen Apfel-, Kirsch-, Birn- und Zwetschgenbäume stehen hier in der Elbmarsch insgesamt. Der Schwerpunkt liegt mit 90 Prozent der Fläche klar bei Äpfeln. Fast alle Obsthöfe bieten im Hofladen Früchte und Gemüse aus eigenem Anbau an. Hier kannst du also ganz frisch und lecker direkt beim Bauern einkaufen.
Wie der Herzapfelhof bieten einige Altländer Obsthöfe sogar die Möglichkeit, sich die Äpfel, Kirschen oder Pflaumen selbst zu pflücken. Noch näher am Produkt geht nicht. Und der Kuchen schmeckt definitiv noch besser, wenn die Äpfel dafür selbst geerntet wurden. Bis dahin werden wir uns aber noch einige Wochen gedulden müssen. Im Moment stehen die Bäume ja noch in voller Blüte.
Jork: Herz und Zentrum des Alten Landes
Jork ist das Zentrum des Alten Lands und ein gutes Ziel für einen ersten Besuch. Rund um das Rathaus im Gräfenhof befindet sich der hübsche Ortskern mit den vielen für die Region so typischen Fachwerkhäusern aus Backstein mit ihren weiß gestrichenen Holzbalken und Reetdächern.
Direkt hinter dem Elbdeich steht im Jorker Ortsteil Borstel mit der Mühle Aurora außerdem eine der letzten noch erhaltenen alten Windmühlen. In dem historischen Gebäude von 1856 befindet sich heute ein Restaurant. Zu den Öffnungszeiten kannst du aber über die steile Treppe nach oben steigen und vom Mühlenbalkon einen Blick über die Apfelbäume und bis rüber zur Elbe werfen. Eine weitere historische Mühle im Alten Land ist die „Venti Amica“ in Hollern-Twielenfleth. Sie ist sogar noch in Betrieb.
Wir haben die Chance genutzt und im Restaurant „Die Mühle Jork“ gegessen. Die jungen Gastgeber setzen auf regionale und saisonale Produkte mit internationalen Einflüssen. Damit haben sie es bis in den Guide Michelin und den Gault Millau geschafft. Nachmittags ist die Mutter des Besitzers gefragt: Dann gibt es leckeren selbstgemachten Kuchen von Mama Doris.
Holländische Tradition im Alten Land
Wie die meisten Orte im Alten Land zieht sich auch Jork außerhalb des Zentrums vor allem an der langen Hauptstraße entlang und geht irgendwann fast direkt in den Nachbarort über. Vorne an der Straße stehen die typischen Altländer Häuser mit ihrem Buntmauerfachwerk und den wunderhübsch geschnitzten Altländer Prunkpforten. Ein schönes Beispiel ist die Prunkpforte vor dem Café Obsthof PuurtenQuast in Neuenfelde, das auch eine tolle Option für Kaffee und Kuchen am Nachmittag ist.
Direkt hinter den Häusern liegen die von kleinen Bächen durchzogenen Obstfelder. Hier wird sichtbar, dass das Alte Land eine Kulturlandschaft ist. Holländische Siedler haben im 12. und 13. Jahrhundert erste Deiche gebaut sowie das Sumpfland mit Entwässerungskanälen durchzogen und so urbar gemacht. Die Deiche sind auch heute noch vorhanden. Von Mittelnkirchen über Steinkirchen bis nach Grünendeich verläuft die Lühe bis zur Elbe. Hier reihen sich die kleinen hübschen Ortschaften wie an einer Perlenkette aneinander. Viele Häuser stehen direkt auf dem Deich – oder Op’n Diek, wie das auf Altländer Platt heißt.
Stade: Idylle am alten Hansehafen
Über Hollern-Twielenfleth geht es dann weiter Richtung Stade. Offiziell zählt die Hansestadt mit ihrer über 1.000-jährigen Geschichte nicht mehr zum Alten Land. Sie liegt aber direkt nebenan und ist den kleinen Abstecher wert. Rund um den pittoresken Hansehafen im Zentrum findest du viele hübsche Fachwerkhäuser sowie zahlreiche Cafés und Restaurants. Der Alte Kran wurde nach dem Vorbild von 1661 nachgebaut und erinnert an frühere Zeiten, als hier tatsächlich noch Fisch verkauft wurde.
Auch in den kleinen Gassen, die vom Hafen abzweigen, gibt es einige hübsche Häuser zu entdecken. Für uns ist es aber Zeit für eine kleine Kaffeepause – und der Kuchen im Café im Goebenhaus sieht ziemlich unwiderstehlich aus. Im Garten und auf der Terrasse kannst du in der Sonne sitzen und den Blick auf den alten Hansehafen genießen. Ein wunderbarer Ausklang für unseren Frühlingsausflug ins Alte Land.
Praktische Infos
Das Blütenbarometer liefert dir tagesaktuell einen Überblick zum Stand der Kirsch- und Apfelblüte im Alten Land. Von Hamburg aus kommst du außer mit dem Auto auch mit der S-Bahn über Neugraben und dann mit dem Bus nach Jork. Die Städte Stade und Buxtehude erreichst du beide mit der S-Bahn. Mit dem Fahrrad kannst du die Fähre von Blankenese nach Cranz nehmen, um ins Alte Land zu kommen. Weiter geht es die Este entlang bis nach Königreich und Jork. Ideen für weitere Ausflüge und zusätzliche Informationen findest du auf den Seiten vom Tourismusverein Altes Land. Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram und Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.
5 Kommentare
Liebe Britta, die Apfelblüte ist natürlich wirklich traumhaft! Wir waren schon viel zu lange nicht mehr im Frühjahr im Alten Land, muss mal wieder auf die Ausflugsliste! Unser Pflichtprogramm ist immer im Oktober das Apfel- und Kürbisfest beim Obstparadies Schuback in Jork: Kürbisschnitzen für die Kids im Bauerngarten, Äpfel selbst pflücken, frische Kartoffelpuffer und natürlich Apfelkuchen. 🙂
Sonnige Grüße, Dagmar von http://www.flipflopblog.de
Liebe Dagmar,
ja, oft übersieht man die netten Orte direkt vor der Haustür… Im Spätsommer steht das Alte Land definitiv auch nochmal bei mir auf der Agenda. Vielleicht treffen wir uns ja auf dem Obsthof 😉
Sonnige Grüße
Britta
und noch ein Punkt mehr auf meiner Sommerliste. Das sieht wirklich sehr hübsch aus und beim nächsten Hamburgbesuch wäre das ein gutes Zusatzprogramm!
Die Apfelblüten sind im Sommer natürlich nicht mehr da, das Alte Land ist aber trotzdem unbedingt eine Reise wert. Und vielleicht kannst du dann ja schon die ersten Früchte ernten!
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