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Deutschlands zweitgrößte Insel hat auch in der kalten Jahreszeit ihre Reize: von langen Spaziergängen am Strand über Wellness, Kultur, Geschichte und Kulinarik bis zu Ausblicken auf die Ostsee. 11 Tipps für Usedom im Winter.
Anzeige | Menschenleere Strände, viel Platz und Ruhe: Nach all dem Sommertrubel ist es auf Usedom im Winter herrlich entspannt. In der kalten Jahreszeit teilst du dir die Insel vor allem mit den Einheimischen und hast endlich Zeit für all die Dinge, die im Sommer nur auf der Todoliste fürs nächste Mal landen.
Egal ob Museumsbesuch, frische Seeluft, entspannte Nachmittage in der Sauna oder lange Abende im Restaurant – Usedom bietet auch im Winter eine große Vielfalt und Auswahl. Und mit etwas Glück erwischt du die Sonneninsel sogar im verschneiten Winterlook. Wo es auf der Ostseeinsel in der kalten Jahreszeit besonders schön ist und welche Highlights dich erwarten: 11 Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele und Tipps für Usedom im Winter.
Winterspaziergänge am Strand

Über 42 Kilometer lang ist der Strand auf Usedom und damit definitiv eines der Highlights der Ostseeinsel. Klar, dass der Spaziergang an der Ostsee zu den Must-Dos für deinen Usedom-Urlaub im Winter gehört. Egal ob am belebten und beliebten Strand entlang der Kaiserbäder, in den ruhigeren Bernsteinbädern oder am naturbelassenen Strand von Peenemünde ganz im Westen der Insel: Entlang der Ostsee kannst du dich herrlich durchpusten lassen und den Kopf frei bekommen.
Mit etwas Glück erlebst du Usedoms Strand sogar im Winterlook mit gefrorenem Dünengras und verschneiten Spazierwegen. Vielleicht erwischt du aber auch einen der winterlichen Sonnentage, schließlich gilt Usedom als die sonnenreichste Insel Deutschlands. Aber selbst an grauen Wintertagen zählt die Strandwanderung am Meer zu den beliebten Aktivitäten, die du auf keinen Fall verpassen solltest.
Bäderarchitektur in den Kaiserbädern

Die Top-Sehenswürdigkeit auf Usedom sind neben Ostsee und Strand die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Aufgereiht liegen sie wie an einer Perlenkette am Ostseestrand, verbunden durch eine Promenade, die bis weiter ins polnische Swinemünde führt. Der Name geht übrigens auf Kaiser Wilhelm II. zurück, der auf Usedom Anfang des 20. Jahrhunderts einige Urlaube verbrachte.
Das Bild der Kaiserbäder wird bis heute geprägt von den herrschaftlichen Strandvillen, Ursprung der berühmten Bäderarchitektur. Du möchtest mehr dazu erfahren? Mit der Kaiserbäder Erlebnispfad App erfährst du alles zur Geschichte von Usedoms berühmten Seebädern. Und falls du dich fragst: Als schönstes der drei Kaiserbäder gilt das elegante Heringsdorf, auch als Nizza der Ostsee bezeichnet. Aber auch in Ahlbeck und Bansin erwarten dich entlang der Strandpromenade wunderschöne und herrschaftliche Villen. Ein weiteres Highlight in den Kaiserbädern sind die Seebrücken. Die in Ahlbeck ist sogar das Wahrzeichen der Insel und die älteste in Deutschland. Die solltest du also auf keinen Fall verpassen.
Afternoon Tea im Ahlbecker Hof

Ein Beispiel für die imposante Bäderarchitektur ist das Hotel Ahlbecker Hof. Das Fünf-Sterne-Grandhotel blickt auf eine lange Geschichte zurück und hat mit Franz Joseph I. von Österreich und Königin Silvia von Schweden bereits einige gekrönte Häupter beherbergt. 1890 erbaut, war der Albecker Hof bereits zur Jahrhundertwende einer der Places-to-be auf Usedom – und thront bis heute herrschaftlich über den Dünen.
Eintauchen in diese Welt des maritimen Glamours kannst du unter anderem beim Afternoon Tea im Kaminzimmer. Nach einem ausgedehnten Strandspaziergang lässt es sich hier bei einer klassischen High Tea-Zeremonie herrlich entspannen. Zum Tee erwarten dich vor dem knisternden Kamin Scones mit Clotted Cream und Marmelade, Sandwiches und feine Patisserie – ein Highlight für alle Teeliebhaber und perfekt für einen Winternachmittag.
Wellness im Day Spa

Zum Entspannen laden auf Usedom auch die zahlreichen Wellnesshotels der Insel ein – besonders natürlich jetzt im Winter. Falls du nicht gleich in einem übernachtest, kannst du dich fast überall zum Day Spa einbuchen und es dir gut gehen lassen.
Wir genießen im Upstalsboom Heringsdorf eine Ganzkörpermassage mit anschließendem Entspannungsbad für zwei und legen am nächsten Tag noch eine weitere Winterauszeit im Spa von Das Ahlbeck ein. Vom Infinitypool kannst du hier den Ausblick auf Ostsee und Strandpromenade genießen, bevor du anschließend in der Sauna oder im Dampfbad ins Schwitzen kommst. Weitere Empfehlungen für Wellness am Meer sind das A-ROSA Strandidyll Heringsdorf und das Strandhotel Ostseeblick mit seinem neuen MEERness Spa.
Tradition im Achterland

Usedoms Achterland zählt immer noch zu den Insidertipps auf die Insel – und dabei gibt es hier auch im Winter einiges zu entdecken. Eines der beliebtesten Ausflugsziele zwischen Ostsee und Achterwasser ist das Wasserschloss Mellenthin. In dem Herrenhaus von 1575 erwarten dich neben einem Restaurant die Schlossbrauerei, eine Kaffeerösterei und als jüngster Neuzugang die schlosseigene Destillerie. Das Wort Mellenthin stammt übrigens aus dem Slawischen und bedeutet Mittelpunkt – in diesem Fall der Mittelpunkt der Insel Usedom.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten im Achterland von Usedom zählen die Holländerwindmühle Benz und das Schloss Stolpe – beides kannst du allerdings im Winter nur von außen besichtigen. Und auch ein Ausflug nach Kamminke am Stettiner Haff lohnt sich, eines der ältesten Fischerdörfer Usedoms. Hier liegen die Fischerboote im kleinen Hafen, und spätestens wenn es wieder ein wenig wärmer wird, kannst du den Fisch nebenan in der Fischräucherei auch gleich probieren. Noch ein Tipp: Naturliebhaber und Entdecker können das Herz der Insel auch im Winter im Rahmen einer Insel-Safari mit einem coolen Land Rover Defender entdecken.
Leuchtturm in Swinemünde

Von Fischerdörfchen Kamminke aus kannst du zu Fuß und per Rad direkt den kleinen Grenzweg hinüber nach Swinemünde nehmen. Oder du wanderst in Ahlbeck die Europapromenade weiter entlang und landest auch hier irgendwann in Polen. Was viele Gäste nämlich erst auf der Insel feststellen: Ein kleiner Teil von Usedom gehört zu Polen. Hier liegt das Seebad Swinemünde, auf Polnisch Swinoujscie, und ist mit seinen gut 40.000 Einwohnern die größte Stadt auf Usedom.
Wie es sich für ein Seebad gehört, findest du auch in Swinemünde einen langen Sandstrand, eine Promenade, Hotels, Cafés und Restaurants. Und hier steht eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Usedom: die Mühlenbake. Der kleine Leuchtturm aus dem Jahr 1873 thront auf der Westmole und ist auch im Winter ein beliebtes Ausflugsziel und Fotomotiv.
Geschichte in Peenemünde

Ganz im Osten von Usedom befand sich rund um das heute beschaulich wirkende Örtchen Peenemünde einst das größte militärische Forschungszentrum Europas. Bis zu 12.000 Menschen arbeiteten hier ab 1936 in der Heeresversuchsanstalt und entwickelten Großraketen und Flugbomben. Das Historisch-Technische Museum Peenemünde arbeitet die Geschichte der Entstehung und Nutzung dieser Waffen auf – und der Besuch gehört zu den wichtigsten Unternehmungen auf der Insel für Geschichts- und Technikfans.
Das ehemalige Peenemünder Steinkohlekraftwerk ist ein Zeitzeuge und eines der wenigen erhaltenen Gebäude, setzt heute mit internationalen Kulturveranstaltungen aber auch einen Gegenpol zur eigenen Geschichte. Ein Highlight sind die Konzerte im Rahmen des Usedomer Musikfestivals in der Turbinenhalle des Kraftwerks – ein Grund, um im Herbst nochmal wiederzukommen.
Kunst im Atelier Otto Niemeyer-Holstein

Das Atelier Otto Niemeyer-Holstein im Ostseebad Koserow zählt noch zu den Insidertipps auf Usedom. Der Ausflug an die schmalste Stelle der Insel ist aber nicht nur für Kunstfans interessant. Hier in Lüttenort, einem Phantasienamen des Usedomer Malers, erwarten dich eine kleine Galerie mit wechselnden Ausstellungen sowie Wohnhaus, Atelier und Garten.
Als Besucher begibst du dich in dem Museum auf Zeitreise in die Vergangenheit, ist hier doch fast alles noch so erhalten, wie es Niemeyer-Holstein zu seinem Tod 1984 hinterlassen hat. Wohnhaus und Atelier lassen sich allerdings nur im Rahmen eines geführten Rundgangs erkunden – und den solltest du unbedingt einplanen. Hier erfährst du, wie ein alter Berliner S-Bahn-Waggon zum Mittelpunkt des Hauses wurde und warum an der Tür zum Atelier groß TABU steht. Ein Usedom-Geheimtipp, der sich nicht nur für Kunst- und Kulturfans zu entdecken lohnt.
Kochkurs im Restaurant Bernstein

Normalerweise steht Arjan Mensies mit seinen beiden Kollegen in der Küche des Restaurants Bernstein in Heringsdorf und zaubert kreative Gerichte aus frischen Usedomer Zutaten – außer am Samstag, da steht er nämlich mit interessierten Hobbyköchen vorne im Restaurant und lädt zum Mini-Kochkurs ein. Du kochst gerne und überlegst noch, was du an einem ungemütlichen Winternachmittag auf Usedom machen könntest? Wie wäre es mit einem kleinen Kochkurs mit einem der Küchenchefs der Insel?
Und so stehen wir mit sechs anderen Gästen rund um die Kochinsel und erfahren im Sushi-Kochkurs wie der Reis perfekt gekocht und das Sushi am besten gerollt wird. Anschließend dürfen wir das Ergebnis natürlich auch probieren. Und falls du danach noch hungrig bist: Das Bernstein bietet nicht nur eine ausgezeichnete Küche, sondern auch einen tollen Blick auf die Ostsee.
Genießen im Gourmet-Restaurant

Apropos Essen: Auf Usedom erwarten dich einige hervorragende Restaurants, so dass du dich an den langen Winterabenden einmal quer über die Insel schlemmen kannst. Ausgezeichnete Sterneküche servieren das Kulmeck sowie das Restaurant The O’Room im Strandcasino Heringsdorf. Regionale Küche neu interpretiert steht nebenan im O’NE auf der Karte.
Natürlich findest du auf Usedom auch viele regionale Spezialitäten mit einem modernen Twist. So serviert das Restaurant Remise Schloss Stolpe mit seinen Pommerschen Tapas regionale Gerichte in kleinen Probierportionen. Das Restaurant Weißes Schloss in Heringsdorf hat Pommersche Piroggen auf der Karte. Und natürlich darf auf einer Insel auch der Fisch nicht fehlen: Uwes Fischerhütte, Fisch Domke, der Nepperminer Fischpalast oder die Koserower Salzhütten sind die Klassiker. Unerwartet exotisch wird es hingegen im Ahlbecker Hof: Hinter der klassischen Fassade versteckt sich mit dem Suan Thai ein authentisches Thairestaurant.
Lichterzauber am Baumwipfelpfad

Der Baumwipfelpfad Usedom in Heringsdorf ist eines der beliebten Ausflugsziele auf der Insel und nicht nur bei Kindern beliebt. Highlight ist der über 30 Meter hohe Aussichtsturm, der dir einen großartigen Panoramablick über die Ostsee und die Kaiserbäder bietet. Mit etwas Glück kannst du von hier oben im Winter sogar den Sonnenuntergang über dem Achterland bewundern.
Den Ausblick kannst du natürlich auch im Sommer genießen, einen Teil der beliebten Usedom-Sehenswürdigkeit erlebst du so aber nur im Winter: Der Lichterzauber ist das Highlight am Baumwipfelpfad in der dunklen Jahreszeit und lässt jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit Waldpfad und Aussichtsturm winterlich erstrahlen. Über 300.000 LEDs wurden hier verbaut und schaffen noch bis Anfang März eine ganz besondere Atmosphäre.
Praktische Tipps
Aus Hamburg sind es dreieinhalb Stunden bis nach Usedom, aus Berlin bist du in knapp drei Stunden an der Ostsee. Als Alternative zum Auto bietet sich auf der Insel die Usedomer Bäderbahn an. Oder du nutzt das Fahrradleihsystem UsedomRad mit seinen über 100 Stationen, an denen du auch E-Bikes ausleihen kannst.
Wir haben während unseres Winter-Aufenthalts im schicken Beachhouse Bansin von Usedom Travel übernachtet. Weitere Übernachtungsmöglichkeiten von Hotel über Ferienwohnung bis zum Schlafstrandkorb stelle ich dir im Artikel „Hotels und Unterkünfte auf Usedom: Urlaub am Meer“ vor. Buchen kannst du viele Unterkünfte direkt über Booking.com. Weitere Tipps für die Ostseeinsel findest du im Artikel „Usedom: Die Highlights der Ostseeinsel“ und im Beitrag „Usedom: Ein Wochenende auf der Ostseeinsel“ – und natürlich in den Instagram Story-Highlights zum Winter auf Usedom.
Kennst du die Insel Usedom? Und warst du schon mal im Winter da? Dann freue ich mich über weitere Tipps und Kommentare. Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir auf Facebook, Pinterest, Instagram, Flipboard oder Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.
Offenlegung: Der Artikel ist im Rahmen des Winter-Bloggercamps von Usedom Tourismus, den Kaiserbädern Usedom sowie Usedom Travel entstanden. Meine Meinung ist wie immer unabhängig.
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11 Kommentare
Auch wir waren jetzt arbeitsbedingt 3 Monate im Winter in dieser Ecke Deutschlands. Ich kann nur sagen, dass das Beste ist, dass es fast keine Touristen gibt. 😉 du kannst komplett allein am Strand sein und die Seele baumeln lassen.
Das stimmt, im Winter teilst du dir die Insel vor allem mit den Einheimischen – perfekt für alle, die einfach mal abschalten wollen.
Pingback: Kaiserbäder Usedom Bansin: 9 Sehenswürdigkeiten & Geheimtipps
Hallo Britta
Ich hab schon so viel positives vom Winter auf Usedom gehört, dass ich selbst richtig Lust darauf bekomme es auszuprobieren.
Wenn die Strände so leer sind und man Kilometerweit laufen kann, stell ich mich so entspannt vor.
Liebe Grüße, Lisa
Liebe Lisa,
Usedom im Winter ist tatsächlich richtig schön zum Durchatmen und Entspannen. Zwischen den Kaiserbädern kannst du wunderbar am Strand entlang spazieren und nicht nur an sonnigen Tagen den Blick auf Dünen und Ostsee genießen.
Viele Grüße
Britta
Hallo Britta,
ich liebe ja die deutsche Ostseeküste – gerade außerhalb der Ferienzeiten finde ich es dort total entspannend. Usedom haben wir schon mehrfach besucht, aber dass es im Ahlbecker Hof Afternoon Tea gibt, ist mir tatsächlich bisher entgangen. Ist sofort für unsere nächste Reise nach Usedom vorgemerkt!
Liebe Grüße,
Cornelia
Liebe Cornelia,
du hast nichts verpasst, den Afternoon Tea im Ahlbecker Hof gibt es tatsächlich erst seit dieser Saison – perfekt zum Aufwärmen nach langen Strandspaziergängen. Viel Spaß bei deinem nächsten Usedom-Urlaub!
Liebe Grüße
Britta
Hi Britta, ich liebe die Ostsee im Sommer wie im Winter. Der Reiz im Winter sind natürlich die leeren Strände und die wunderbare Luft. Mit Usedom habt ihr euch auf jeden Fall eine sehr schöne Ecke ausgesucht! 🙂
LG, Julia
Liebe Julia,
leere Strände und frische Luft gibt’s auf Usedom im Winter auf jeden Fall 🙂
Viel Spaß bei deiner nächsten Ostsee-Reise!
LG Britta
Liebe Britta,
ich war kurz nach der Wende auf Usedom und habe es geliebt! Auf die Idee, Winterurlaub auf der Insel zu verbringen, wäre ich ´nicht gekommen. Sieht aber alles sehr einladend aus – vielen Dank für die Anregungen! Und der Afternoon Tea im Ahlbecker Hof wäre so ganz meins :-).
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
das klingt als ob es mal wieder Zeit wäre für einen nächsten Usedom-Urlaub… Falls ja, wünsche ich dir eine schöne Zeit auf der Insel.
Viele Grüße
Britta