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Wien ist eine Mischung aus K. und K.-Flair, Hofburg und Schloss Schönbrunn, Kaffeehauskultur und Hundertwasser-Architektur – und mittendrin das szenige Museumsquartier oder der Naschmarkt. 10 Tipps für einen Urlaub in Wien.
Österreichs Hauptstadt schafft es ganz wunderbar, das Alte und das Neue miteinander zu verbinden und dabei immer schön authentisch zu bleiben. Hier kommen Sisi-Fans genauso auf ihre Kosten wie Kunstliebhaber, Naschkatzen und Szenegänger. Aber wo ist es in Wien besonders schön? Von Sightseeing über Kunst- und Kultur bis zum gemütlichen Tagesausklang beim Heurigen: Ich habe dir meine Highlights zusammengestellt. Viel Spaß beim Entdecken meiner Top 10 Liste der Sehenswürdigkeiten in Wien.
Innenstadt: Stephansdom, Rathaus und Burgtheater
Ein guter Startpunkt für einen Wien-Besuch ist die Innere Stadt. Hier schlägt das Herz der österreichischen Metropole und du findest einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Mittendrin steht zum Beispiel Wiens Wahrzeichen, der Stephansdom. Von den Wiener liebevoll „Steffl“ genannt, markiert der gotische Bau mit dem bunten Dach das Zentrum der Stadt.
Bei einem Spaziergang durch die Straßen und Gassen rund um den Stephansdom wird schnell sichtbar, dass die Stadt über Jahrhundert die Machtzentrale der Habsburger war. Prunk und Pracht sind bis heute erhalten – und so findest du zum Beispiel beim Shoppen rund um den Graben oder entlang der Kärtner Straße moderne Kaufhausketten in imposanten Bauten. Auch die in der Stadt überall präsenten Fiaker sind eine Reminiszenz an diese vergangenen Zeiten.
Ob Staatsoper, Burgtheater, Rathaus, Parlament oder Universität – viele der wichtigsten Sehenswürdigkeiten findest du direkt am Ring, dem Prachtboulevard rund um die Innere Stadt. Mit der Ringbahn kannst du in einer halben Stunde ganz entspannt alles abfahren. Im Nordosten begrenzt der Donaukanal die Innere Stadt – und im Sommer kannst du hier nach all der Pracht in einer der Strandbars wunderbar direkt am Fluss relaxen.
Die Hofburg: Sisi und die Spanische Hofreitschule
Noch mehr kaiserlich königliche Atmosphäre geht fast nicht in Wien: Rund um die Hofburg wird die Zeit der Habsburger wieder lebendig. Unter Maria-Theresia erlebte die Monarchie im 18. Jahrhundert ihre Blütezeit, am beliebtesten ist aber weiterhin Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sisi.
Ein riesiges Labyrinth aus 2.500 Räumen und 19 Höfen erinnert auch heute noch mitten in der Stadt an vergangenen Ruhm. Und das Sisi-Museum, die Kaiserappartments und die Silberkammer faszinieren Tag für Tag Besucher aus aller Welt. Nicht nur für Pferdefans lohnt sich außerdem ein Abstecher in die Stallungen direkt nebenan: In der Spanischen Hofreitschule zelebrieren die weltberühmten Lipizzaner noch heute ihre Künste.
Über 600 Jahre lang haben die Habsburger hier in der „Burg“ mitten in Wien residiert – und viele der traditionsreichen Geschäfte in den angrenzenden Straßen weisen noch heute auf die engen Verbindungen und ihre Zeit als Hoflieferant hin. Diese Zeiten sind längst vergangen, aber ein Hauch von Regentschaft weht auch heute noch durch die Hofburg: Neben zahlreichen Museen befindet sich hier die Kanzlei des österreichischen Bundespräsidenten.
Wiener Kaffeehäuser: Sacher, Demel & Gerstner
Wien ist definitiv ein Paradies für Naschkatzen. Wo Konditoreien wie das Gerstner weiter Hofzuckerbäcker heißen, da müssen die süßen Sünden einfach besonders gut schmecken – und das tun sie auch. Alleine die Auslagen sind schon ein Gedicht und lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Aber Achtung: Bei zu viel Genuss droht Suchtgefahr.
Die Auswahl ist riesig – und doch wählen am Ende viele den Klassiker: die Sachertorte. Zu einem Besuch in Wien gehört das Stück Schokoladentorte mit Schlagobers, wie die Sahne hier heißt, einfach dazu. Wer genau Wiens bekanntesten Kuchen erfunden hat und damit die „Original Sacher-Torte“ führen darf, darüber streiten übrigens der Hofzuckerbäcker Demel und das namensgebende Hotel Sacher. Die Torte mit Marillenmarmelade und Schokoladenglasur schmeckt trotzdem bei beiden gut.
Aber nicht nur die Wiener Hofzuckerbäcker, auch die berühmten Kaffeehäuser, in denen früher Wiens Literaten auf einen Kaffee vorbeigeschaut haben, lohnen einen Besuch. Das Café Central im Palais Ferstel oder auch das Hawelka zählen zu den bekannten Traditionshäusern. Ob Wiener Melange, Kleiner Brauner oder Fiaker, hier stehen Wiens Kaffeespezialitäten auf der Karte. Und auch die Mehlspeisen von Strudel bis Kaiserschmarrn sind immer eine Sünde wert.
Schloss Schönbrunn: Schlosspark mit Ausblick
Etwas außerhalb der Innenstadt liegt Schloss Schönbrunn, die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger. Was früher eine Landpartie war, ist längst Teil der Stadt und gut mit der U-Bahn zu erreichen. Österreichs Versailles gehört zu den Hauptattraktionen und beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Wien – und auch hier ist das Flair der Habsburger weiter präsent.
Kaiserin Maria-Theresia hat den ehemals bürgerlichen Herrensitz Mitte des 18. Jahrhunderts vom Jagdschloss zum strahlenden Mittelpunkt der Monarchie ausbauen lassen und hier mit ihrer Familie gelebt. 1.400 Räume zählt Schloss Schönbrunn heute – und 40 davon kannst du im Rahmen der Grand Tour besichtigen.
Unbedingt einplanen solltest du außerdem einen Rundgang durch den wunderschönen Schlosspark. Mit seinen hübschen Gartenanlagen, dem Neptunbrunnen mit seinem Wasserfall und der Gloriette, die auf einer Hügelkuppe oberhalb der Anlagen thront, ist das die perfekte Szenerie für einen Sonntagsspaziergang. In der Gloriette befindet sich übrigens auch ein Café – und von hier oben hast du nicht nur einen tollen Blick über Park und Schloss, sondern ganz Wien liegt dir zu Füßen.
Museumsquartier Wien: MUMOK und Leopold Museum
Einer meiner Lieblingsplätze in Wien ist das Museumsquartier, kurz MQ. Das 2001 eröffnete Kulturareal in den ehemaligen Hofstallungen ist ein perfektes Beispiel dafür, wie sich traditionsreiche Geschichte und Moderne verbinden lassen.
In dem Museumskomplex mitten in der Stadt findest du heute einige der besten und bekanntesten Museen Wiens. Das schon architektonisch auffallende MUMOK (Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig) und das kaum weniger markante Leopold Museum ziehen mit ihren einzigartigen Sammlungen Kunstfans an, für die Kleinen gibt’s das Zoom Kindermuseum. Mehr als 20 Museen, Initiativen und Projekte sind auf dem Areal zu finden.
Selbst wenn du gerade gar keine Lust auf Kunst und Kultur hast, ist das Museumsquartier eine perfekte Location. Im Sommer kannst du im Innenhof wunderbar auf den überdimensionalen Liegen in der Sonne relaxen, begleitet von einem Kaffee oder Drink aus einer der Bars oder Restaurants. Und auch am Abend ist das Museumsquartier beliebter und belebter Treffpunkt.
Naschmarkt: Obst, Gemüse und NENI
Beim Naschmarkt sagt der Name eigentlich schon alles: Im „Bauch von Wien“ findest du entlang der Wienzeile von Montag bis Samstag alles, was du für ein leckeres Essen oder auch einfach nur zum Naschen brauchst. Rund 120 Verkaufsstände bieten Obst und Gemüse, Gewürze und andere Köstlichkeiten aus aller Herren Länder.
Der Naschmarkt ist der größte und auch schönste Lebensmittelmarkt der Stadt und verströmt auch durch die vielen Händler vom Balkan und aus der Türkei fast ein bisschen Basaratmosphäre. Selbst wenn du gar nichts kaufen willst: Such dir einfach ein Plätzchen in der Sonne und schau dem geschäftigen Treiben zu. Samstags ist übrigens auch der Flohmarkt ein Anziehungspunkt für Einheimische und Besucher.
Auch für einen Zwischenstopp mit hungrigen Magen ist Wiens Naschmarkt eine perfekte Destination. Zahlreiche Lokale haben sich zwischen den Marktständen angesiedelt und bieten ein breites kulinarisches Angebot von Wienerisch bis Indisch, von Vietnamesisch bis Italienisch. Empfehlen kann ich das NENI mit seinen super leckeren israelisch-orientalischen Spezialitäten.
Hundertwasserhaus: Wiener Wahrzeichen
Die Fassade ist kunterbunt, auf dem Dach wachsen Bäume und die Wände und Böden sind schief: In der Wiener Löwengasse steht die wohl berühmteste soziale Wohnhausanlage der Welt, das Hundertwasserhaus. Der Wiener Künstler Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser hat sich hier im dritten Wiener Bezirk sein wohl bekanntestes Denkmal gesetzt.
Die außergewöhnliche Architektur des Anfang der 80er Jahre gebauten Gebäudes zieht noch heute Menschen aus aller Welt an und gehört zu den Wiener Wahrzeichen sowie den wichtigsten Sehenswürdigekeiten.
Was viele Besucher nicht wissen: Gar nicht weit vom Hundertwasserhaus entfernt steht ein weiteres Gebäude des markanten Künstlers. Das KUNST HAUS WIEN in der Unteren Weißgerberstraße ist ein von Hundertwasser 1991 gestaltetes Ensemble und beherbergt heute das Museum Hundertwasser. Auf mehreren Ausstellungsebenen vereint es die wichtigsten Aspekte seines Schaffens und zeigt die weltweit größte Sammlung seines Werkes.
Und in Wien steht wohl auch die schönste Müllverbrennungsanlage der Welt: In Spittelau gestaltete Hundertwasser 1987 nach einem Brand die Anlage neu. 1992 ist das Gebäude fertig und mit seiner bunten Fassade, der goldenen Kugel auf dem Schlot, der Dachbegrünung und den Baumbepflanzungen unverwechselbar und schon von weitem sichtbar. Der Ausflug hierher ist fast noch ein Geheimtipp und natürlich ein Muss für Hundertwasserfans.
Schloss Belvedere: Kunst und Geschichte
Nur einen kleinen Abstecher aus der Innenstadt entfernt, ist das Schloss Belvedere das ganze Jahr über einen Besuch wert. Im Sommer lässt es sich schön durch den barocken Garten flanieren, vorbei an Springbrunnen, Blumenbeeten und den markanten Sphinx-Figuren.
Das ehemalige Sommerschloss von Prinz Eugen ist eine weitläufige, aus zwei Palästen bestehende Anlage. Das Untere Belvedere diente zum Wohnen, das Obere Belvedere war eigentlich nur als kleines Gebäude gedacht, das den Garten abschließen sollte. Entstanden ist letztendlich eine prunkvolle Anlage mit einem wunderbaren Blick über die Stadt.
Mittlerweile ist die Kunst, die im Schloss ein Zuhause gefunden hat, das ganze Jahr über ein Anziehungspunkt. Das Belvedere besitzt mit 24 Arbeiten die weltweit größte Sammlung an Ölgemälden von Gustav Klimt. So hängt sein Hauptwerk „Der Kuss“ im Oberen Belvedere. Das Bild gilt als eines der bedeutendsten Werke des Jugendstils und begeistert Kunstliebhaber aus aller Welt.
Wiener Prater: Riesenrad & Madame Tussauds
Wien bietet aber nicht nur Kunst und Kultur, sondern auch ganz viel Natur und Erholung. Ursprünglich für die kaiserliche Jagd reserviert, ist der Wiener Prater schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts ein Erholungsgebiet für die Stadtbewohner. Bis heute ist er mit seinen Rad- und Spazierwegen sowie den vielen Freizeiteinrichtungen eine der großen grünen Lungen der Stadt.
Für die meisten Wien-Besucher ist der Prater allerdings ein Synonym für einen Vergnügungspark direkt am Rande der Stadt. Der „Wurstelprater“ zieht mit seinen Geisterbahnen und Karussell, der Wiener Dependance von Madame Tussauds sowie Achterbahnen und Spiegelkabinetten täglich tausende von Besuchern an.
Wahrzeichen der Stadt und eine der Top-Sehenswürdigkeiten im Prater ist und bleibt das Wiener Riesenrad. 1897 zur Feier des 50. Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. errichtet, war es damals eines der größten der Welt. Heute gibt es längst viel größere Riesenräder, so schön nostalgisch wie in Wien ist es sonst aber nirgends. Und so lohnt sich eine Runde in einem der roten Waggons vor allem in der Dämmerung. Dann ist die Tour über die Dächer der Stadt besonders romantisch.
Wiener Heurigen: Wein in Grinzing
Wenn du gerade mitten in der City unterwegs bist, ist das kaum vorstellbar, aber Wien ist umgeben von Weinbergen. Der Weinbau hat in der Stadt eine lange Tradition – und so ist Wien die einzige Metropole weltweit in der die Trauben sogar innerhalb der Stadtgrenzen angebaut werden. Neustadt und Nußdorf, Mauer, Heiligenstadt oder Stammersdorf heißen einige der Weindörfer in und um Wien.
Grinzing ist wohl das bekannteste eingemeindete ehemalige Winzerdorf. Und das beste: Das gemütliche Örtchen ist nur eine Straßenbahnfahrt von der Innenstadt entfernt. Mit der Linie 38 kannst du vom Schottentor direkt bis in die Weinberge fahren – und dann in einer der vielen Buschenschenken den Heurigen genießen.
Die heutige Heurigenkultur geht übrigens auf eine Verordnung von Kaiser Josef II. aus dem Jahr 1784 zurück. Darin erlaubte er den Winzern, Wein aus eigener Erzeugung auszuschenken. Erkennbar ist der echte Wiener Heurige an der „Ausg’steckt“-Tafel und am Föhrenbuschen, der gleichzeitig anzeigt, dass das Lokal geöffnet ist. Beide Symbole garantieren auch, dass eigene Weine ausgeschenkt werden.
Wir sind am Ende beim Heurigen Sirbu am Nussberg gelandet. Hier sitzt du nicht nur mitten in den Weinbergen, sondern hast von der Terrasse auch noch einen wunderschönen Blick über die Stadt. Bei Wein und leckeren Schmankerln kannst du so den Tag wunderbar ausklingen lassen.
Praktische Tipps:
Aus Süddeutschland ist Wien leicht mit dem Auto oder der Deutschen Bahn zu erreichen, letztere bietet auch immer wieder günstige Specials für Österreich. Ansonsten gibt es Direktflüge aus allen großen Städten. Ein Hoteltipp ist das 25hours am Museumsquartier, mehr dazu findest du im Artikel „25hours Hotel Wien: Willkommen im Zirkus“. Weitere Hoteltipps findest du auf Booking.com. Die Innere Stadt lässt sich gut zu Fuß erkunden, für längere Strecken ist ansonsten das Wiener City Bike eine super Alternative. Die erste Stunde fährst du gratis. Raus nach Schönbrunn oder in die Heurigen-Gebiete kannst du mit den Wiener Linien fahren. Hier lohnt sich oft ein Tagesticket. Wenn du viele Sehenswürdigkeiten auf dem Programm hast, ist eventuell auch die Vienna City Card für dich interessant. Das Ticket, Stadtführungen und weitere Touren kannst du bei GetYourGuide buchen. Weitere Infos findest du auch auf den Seiten von Wien Tourismus unter www.wien.info.
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2 Kommentare
Liebe Britta,
ich bin sehr oft beruflich in Wien, war aber auch schon privat dort und finde die Stadt einfach großartig. Sogar auf Dienstreise schafft sie es, ihren Flair auf mich zu übertragen. Deswegen liebe ich es einfach dorthin zu fahren. Vor allem die Innenstadt und die kulinarischen Genüsse haben es mir angetan. 🙂
Liebe Grüße
Eleonora
PS Einen sehr schönen Blog hast Du, den ich gerne wieder besuche. 🙂
Liebe Eleonora,
vielen Dank für das Kompliment. Freut mich sehr, dass mein Artikel dich an Wien erinnert hat! Die Stadt wird halt nicht umsonst immer wieder zu einer der lebenswertesten Metropolen weltweit gewählt 🙂
Liebe Grüße – und grüß mir Wien!
Britta