Spektakuläre Felsformationen, kilometerlange Sandstrände, Zitronen- und Orangenbäume und ein ursprüngliches Hinterland – Portugals Süden ist äußerst vielfältig und bietet eine große Bandbreite an Touren. Tipps zum Wandern an der Algarve.

Anzeige | Wenn du an die Algarve denkst, hast du sicher direkt die Bilder der Felsalgarve im Kopf. Glasklares, türkisblaues Wasser, feine Sandstrände und dazwischen die seit Jahrtausenden geformten spektakulären Steinformationen. Einfach traumhaft! Die Algarve ist aber nicht nur wegen ihrer atemberaubend schönen Küsten eine der beliebtesten Urlaubsregionen in Portugal. Auch das milde Klima macht den Süden des Landes so beliebt. Selbst im Winter kannst du hier noch Temperaturen von bis zu zwanzig Grad erwischen – und dazu gibt’s dann meist strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel. Perfektes Wetter also für einen Aktivurlaub am Meer.

Während der vergleichsweise milden Wintermonate ist die Algarve deshalb ein beliebtes Ziel zum Radfahren, Golf spielen oder Wandern. Von September bis Juni ist die beste Reisezeit, um die Region sportlich zu erkunden. Die heißen Sommertage sind dann gerade vorbei, das Wetter ist aber immer noch warm genug für entspannte Touren. Wir haben den in Deutschland schon kühlen und grauen November für einen Kurzurlaub zum Wandern an der Algarve genutzt. Schön ist aber auch der Frühling, wenn die Natur wieder anfängt aufzublühen. Du planst einen Aktivurlaub an der Algarve und suchst noch nach schönen Touren? Dann findest du hier meine Tipps zum Wandern an der Algarve – von der Westküste bis an die spanische Grenze.

 

Der Fischerweg entlang des Atlantiks

Starten wir direkt mit einem der absoluten Highlights, dem Fischweg an der Westküste Portugals. Hier kannst du auf insgesamt 226,5 Kilometern am Atlantik entlang wandern und hast dabei immer das Meer im Blick. Schon allein wegen dieser Ausblicke auf den Ozean zählt die Tour zu den wohl schönsten Küstenwanderwegen der Welt. Der in 13 Etappen unterteilte Pfad der Fischer führt zum südlichsten Ende des europäischen Festlands, dem Cabo de São Vicente, und weiter bis ins Küstenstädtchen Lagos. Wer wie wir nicht die ganze Strecke wandern möchte, findet überall eine Auswahl verschiedener Rundwanderwege.

Wir treffen uns mit Diogo vom Verein Rota Vicentina, der uns mitnimmt auf die Tour „Von Bordeira ans Meer“. Zum Start laufen wir durch das hügelige Hinterland, vorbei an Eukalyptusbäumen, Heidekraut und Pinienbäumen und kommen schon nach wenigen Kilometern ans Meer. Der Ausblick vom Klippenweg auf die tosenden Wellen ist atemberaubend. Und in den Wintermonaten hast du dieses Naturschauspiel fast ganz für dich allein. Auf dem Weg zu dem bei Surfern beliebten Strand von Carrapateira begegnen uns nur wenige weitere Wanderer. Diese Naturschönheiten bekannt zu machen, die Region für Wanderer und Radfahrer zu erschließen und dabei einen nachhaltigen Tourismus zu etablieren, das ist das Ziel des Vereins Rota Vicentina.

Ausgangspunkt war für uns übrigens das kleine Bergdorf Pedralva. Hier ist der Ort das Hotel und bietet als Slow Village eine Auszeit vom Trubel. Freunde aus Lissabon entdeckten das Dorf vor über 20 Jahren, als von den einst 100 Einwohnern nur noch neun übrig waren, und kauften 30 der 50 Häuser. Heute kannst du in einem davon wohnen und hast einen super Startpunkt für die Wanderungen in der Region. Zum Sonnenuntergang musst du später übrigens unbedingt den Ausflug zum Cabo de São Vicente bei Sagres einplanen. Hier kannst du zuschauen, wie die Sonne neben Klippen und Leuchtturm im Meer versinkt.

Einfacher Rundweg mit Startpunkt in Bordeira: 13,5 oder alternativ 6 Kilometer, 325 Höhenmeter, 4,5 bzw. 2 Stunden Gehzeit. Weitere Informationen zur Tour findest du auf der Website von Rota Vicentina.

 

Die Great Guadiana Route entlang der spanischen Grenze

Die zweite Route führt an der entgegengesetzten Seite Portugals direkt an der spanischen Grenze entlang. Hier trennt der Grenzfluss Guadiana schon seit Jahrhunderten die beiden Länder und ist heute Ausgangspunkt für einen der reizvollsten Weitwanderwege im Hinterland der Algarve. Auf insgesamt 65 Kilometern kannst du auf der großen Route „Grande Rota do Guadiana“ von Vila Real de Santo António bis nach Alcoutim entlang des Flusses wandern. Der GR 15 ist zugleich Teil von einem der drei Jakobswege, die durch die Algarve führen.

Wir treffen im kleinen Örtchen Alcoutim unseren Guide Bruno. Die Grenzstadt liegt direkt am Guadiana und Spanien ist nur eine kurze Fährfahrt über den Fluss entfernt. In Spanien wohnen und in Portugal arbeiten ist hier Alltag, erzählt uns Bruno und nimmt uns dann mit auf eine Tour zur alten Festungsanlage der Stadt. Vorbei an Oliven- und Orangenbäumen sowie jahrhundertealten Steinmauern wandern wir durch die hügelige Landschaft und genießen die Ausblicke. Highlight ist der Panoramablick oben von der Ruine der alten Burg von Alcoutim. Hier kannst du den Blick über den Guadiana schweifen lassen und hinüber bis ins spanische Sanlúcar de Guadiana schauen, wo die mittelalterliche Befestigungsanlage noch oben auf dem Berg thront.

Zurück in Alcoutim lohnt es sich anschließend, noch ein wenig durch die Gässchen des kleinen Ortes zu schlendern. Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Uferpromenade kannst du hinauf zur Ruine der neuen Befestigungsanlage laufen. Dort bietet sich ein toller Ausblick über den Ort und hinüber nach Spanien. Anschießend spazierst du gemütlich weiter Richtung Hauptplatz und beobachtest bei einem Kaffee das Dorfleben. Probier dazu unbedingt auch ein Stück Kuchen aus Mandeln, Feigen und Karob, der Frucht des Johannisbrotbaums. Die lokale Spezialität ist ziemlich süß aber auch echt lecker.

Einfacher Rundweg mit Startpunkt in Alcoutim. 4,5 Kilometer, 166 Höhenmeter, 2 Stunden Gehzeit. Weitere Informationen zur Tour findest du auf der Website von Visit Algarve.

 

Die Via Algarviana rund um Monchique

Der kleine Kurstadt Monchique im hügeligen Hinterland der Algarve ist ein beliebtes Ausflugsziel und zugleich Ausgangsort für Wanderungen entlang der Via Algarviana. Unweit von Monchique, das schon zu Zeiten der Römer für seine Heilquellen bekannt war, liegt der Berg Fóia. Mit seinen 902 Metern ist er der höchste Gipfel der Algarve und das Gebiet rund um den Fóia damit einer der anspruchsvolleren Teile des über 300 Kilometer langen Fernwanderwegs Via Algarviana. Der GR 13 verläuft von Alcoutim, dem Ausgangspunkt unserer letzten Tour, entlang eines alten Pilgerpfads bis zum Cabo de São Vicente. Bei gutem Wetter kannst du die Landspitze von hier oben auf dem Fóia wahrscheinlich sogar sehen. Heute ist es allerdings diesig, so dass der Blick nicht ganz so weit reicht. Die Südküste der Algarve können wir trotzdem wunderbar sehen.

Der Gipfel des Fóia ist Ausgangspunkt für die Tour hinunter nach Monchique. Während du oben noch den Ausblick über die umliegenden Berge und bis zum Meer genießen kannst, läufst du später durch Eukalyptuswälder und vorbei an Korkeichen. Wir sind wieder mit Bruno unterwegs, der uns zeigt, wie der Kork geerntet wird. Der Anbau ist ein Projekt für Generationen, kann doch nur alle neun Jahre die Rinde der Korkeiche erneut abgeerntet werden. Und wer weiß: Vielleicht steckt in deiner nächsten Weinflasche aus Portugal ja ein Korken aus der Gegend rund um Monchique.

Unten angekommen, lohnt sich ein Bummel durch das kleine Städtchen. Hier in den Bergen haben sich viele Traditionen erhalten – vom Korbmacher bis hin zur Schnapsbrennerei. Und auch einige gute Restaurants findest du in Monchique. Wir lassen uns nach der Wanderung im Luar da Foia die lokalen Spezialitäten schmecken. Die Karte in dem für seinen großartigen Ausblick bekannten Restaurant wechselt täglich und setzt vor allem auf lokale Produkte.

Einfacher Rundweg mit Startpunkt auf dem Fóia. 6,9 Kilometer, 355 Höhenmeter, 2 Stunden Gehzeit. Weitere Informationen zur Tour findest du auf der Website von Visit Algarve.

 

Praktische Tipps

Der zentrale Flughafen der Algarve liegt in Faro. Von dort kommst du relativ schnell in alle Richtungen. Vor Ort stehen verschiedene Mietwagenanbieter zur Auswahl. Die Ferienregion bietet dir außerdem die verschiedensten Arten von Unterkünften. Wir haben während unserer Reise im Praia Verde Boutique Hotel in der Nähe von Castro Marim, im Aldeia da Pedralva in bei Vila do Bispo und im Cardeal in Faro übernachtet. Weitere Hotels an der Algarve findest du über Booking.com. Weitere Tipps für deinen Urlaub im Süden von Portugal findest du auch in meinem Artikel „Algarve: Tipps für den Urlaub in Portugal“. Noch mehr Bilder von der Algarve findest du in meinem Story-Highlight auf Instagram, weitere Informationen auf der Website von Visit Algarve.

Der Tourismusverband gibt auch einen umfangreichen Wanderführer mit Beschreibungen aller wichtigen Touren heraus (Englisch). Für weitere Tipps hatte ich außerdem den Algarve Reiseführer vom Michael Müller Verlag dabei. Du hast noch etwas mehr Zeit? Dann solltest du auch noch einen Abstecher in Portugals Mitte einplanen. Ideen findest du in meinem Artikel „Portugal entdecken: Fünf Ausflüge rund um Lissabon“. Und auch die Hauptstadt selbst lohnt sich natürlich. Tipps findest du im Artikel „Lissabon: Mit der Tram 28 die Stadt entdecken“.

Warst du schon zum Wandern an der Algarve und hast Tipps für weitere schöne Touren? Dann freue ich mich über deinen Kommentar. Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram, Bloglovin‘, Flipboard oder Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.

 

Offenlegung: Der Artikel ist im Rahmen einer unbezahlten Bloggerreise in Zusammenarbeit mit dem Algare Tourism Bureau entstanden. Meine Meinung ist wie immer unabhängig.

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Autor

Willkommen bei My happy Places! Ich bin Britta, Journalistin, lebe in Hamburg und liebe es, zu reisen. Hier nehme ich dich mit zu meinen Lieblingsorten rund um die Welt. Viel Spaß!

8 Kommentare

  1. Ich kenne bisher nur den Fischerweg, fand den aber eine der schönsten Wanderungen, die ich je unternommen habe. Die Aussichten sind wunderschön und die Route ist auch ziemlich abwechslungsreich mit der wilden Mischung aus kleinen Stränden, wilden Klippen und hübschen Orten. Aber die anderen beiden Routen klingen auch ziemlich interessant. Da werde ich wohl wieder einmal nach Portugal müssen.

    • Hallo Oli,
      ja, der Fischerweg direkt an der Westküste der Algarve entlang ist wirklich traumhaft. Die Touren durchs Hinterland lohnen sich aber definitiv auch – und in jedem Fall ist die Algarve eine Reise wert.
      Viel Spaß!
      Britta

  2. Ich sollte nach gut drei Jahrzehnten mal wieder an die Algarve zurückkehren. Eigentlich habe ich dabei an eine Radtour der Küste entlang gedacht. Die Beschreibungen deiner Wanderungen klingen so verlockend, dass ich meine Pläne vielleicht noch einmal revidieren muss.

    Liebe Grüße
    Carola

    • Liebe Carola,
      du kannst ja beides miteinander verbinden 😉 Die Algarve ist toll zum Wandern und Radfahren. An der Südküste kannst du zum Beispiel von Faro nach Tavira super am Meer entlang radeln und dabei mitten durch den Naturpark Ria Farmosa.
      Viel Spaß und viele Grüße
      Britta

  3. Liebe Britta,
    das sieht ja wirklich ganz traumhaft und sehr einladend aus und macht Lust, direkt loszuwandern!
    Ich fahre in ein paar Tagen mit meinem Camper nach Spanien, mit dem Hauptziel Andalusien. Wo es danach weiter geht – mal sehen… Vielleicht wird es ja sogar die Algarve und dann schaue ich hier auf jeden Fall noch mal nach deinen Tipps.

    Liebe Grüße,
    Sina

    • Liebe Sina,
      von Andalusien ist es auf jeden Fall nicht weit bis an die Algarve 🙂 Hätten wir etwas mehr Zeit gehabt, wären wir auch nochmal nach Spanien rüber gefahren. Dir dann schon mal eine tolle Reise!
      Liebe Grüße
      Britta

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