Die Färöer gehören zu den spektakulärsten Orten auf dieser Welt. Aber wie kommst du am besten auf die abgelegenen Inseln? Wo kannst du wohnen? Und wie kommst du von A nach B? Ein Reiseführer für einen Urlaub auf den Schafsinseln.

Die Färöer Inseln liegen im Trend. Diese unberührte, raue Natur überzeugt auf ganzer Linie: Raue Klippen, Fjorde und Wasserfälle, die steil in den Atlantik stürzen. Dank Instagram und der erfolgreichen Vermarktung durch die lokale Touristeninformation mit Aktionen wie Sheep View haben immer mehr Menschen rund um den Globus nicht nur von der spektakulären Inselgruppe im Nordatlantik gehört, sondern machen hier auch Urlaub. Die kameratauglichen Schafe haben sogar Google ans Ende der Welt gelockt. Trotzdem gibt es bisher nur wenige Reiseführer, mit denen du deinen Urlaub mitten in dieser spektakulären Naturlandschaft vorbereiten kannst. Hier findest du deshalb meine Tipps zu Anreise, Wetter, Unterkunft & Co.

Anreise auf die Färöer Inseln

Die Färöer Inseln liegen abgeschieden und einsam irgendwo zwischen Island, Schottland und Norwegen mitten im Nordatlantik. Hierher zu kommen, ist gar nicht so einfach. Immerhin hat die kleine Inselgruppe mit ihren gerade mal 50.000 Einwohnern sogar eine eigene Airline: Atlantic Airways verbindet seit 2006 die Färöer mit der Welt. Seit 2017 bietet auch Scandinavian Airlines Verbindungen nach Vagar, dem internationalen Flughafen an.

Fußballplatz mit Ausblick oder auch Campingplatz in Eidi
Die Fahrt mit dem Wohnmobil lohnt sich: Fußballplatz mit Ausblick oder auch Campingplatz in Eidi

Von Deutschland aus gibt es allerdings keine Direktflüge auf die Färöer. Da die Inselgruppe zur dänische Krone gehört, hast du von hier aus die besten Umstiegsverbindungen über Kopenhagen. Eine weitere Möglichkeit: Du verbindest die Reise auf die Schafsinseln mit einem Urlaub auf Island: Ab Reykjavìk gibt es mehrmals wöchentlich Direktflüge auf die Färöer.

Eine Alternative ist die Fähre von Smyril Line. Zweimal wöchentlich steuert sie vom dänischen Hirtshals aus die Färöer Inseln an. Das lohnt sich vor allem, wenn du etwas mehr Zeit eingeplant hast und beispielsweise einen Zwischenstop auf dem Weg nach Island einlegst. Der Vorteil: Du kannst das Auto, Motorrad oder Wohnmobil direkt mitnehmen und bist vor Ort mit dem eigenen Fahrzeug mobil.

Vor Ort unterwegs

Für alle, die wie wir mit dem Flugzeug auf den Färöern landen, ist der Mietwagen die praktischste Variante, um die Inseln zu erkunden. Auf den Färöern gibt es allerdings aktuell nur zwei Mietwagengesellschaften, entsprechend hoch sind die Preise. Du kannst bei Avis oder 62°N ein Auto mieten, die Kosten liegen aktuell bei etwa 100 Euro pro Tag. Da die Kaution mit umgerechnet knapp 1.000 Euro vergleichsweise hoch ist, solltest du genug Spielraum auf der Kreditkarte einplanen.

Auch ohne Auto bist du auf den Färöern aber nicht aufgeschmissen. Es gibt ein gut ausgebautes Busnetz und die wichtigen Verbindungen werden regelmäßig bedient. Die Hauptinseln sind per Bus zu erreichen, auf die abgelegeneren Inseln kommst du mit der Fähre. Zusätzlich bietet Atlantic Airways Hubschrauberverbindungen an. Das System ist subventioniert, so dass ein Helikopterflug auf den Färöern kaum mehr als anderswo eine Busfahrt kostet. Als Tourist kannst du allerdings pro Tag immer nur in eine Richtung fliegen.

Die meisten der 18 Inseln der Färöer sind mittlerweile über Tunnel oder Brücken miteinander verbunden. Die Nutzung der Tunnel ist normalerweise kostenlos, nur für die beiden Unterseetunnel zwischen Vagar und Stremoy sowie zwischen Eysturoy und Borðoy musst du Maut zahlen. Die Gebühr liegt aktuell bei 100 DKK. Zahlen kannst du entweder an einer Tankstelle oder auch direkt bei deiner Mietwagenfirma. Achtung: Viele Tunnel und Straßen auf den Färöern sind sehr schmal. Hier gibt es Ausweichbuchten sowie besondere Vorfahrtsregeln und Fahrvorschriften. Und immer gut auf die Schafe aufpassen!

Sprache und Kultur

Die Färöer sind eine autonome, zur dänischen Krone gehörende Inselgruppe und haben ihre eigene Sprache: Färöisch. Nach der Reformation war lange Zeit Dänisch die alleinige Amtssprache, so dass das Färöisch langsam als Schriftsprache verschwand und nur noch mündlich weitergegeben wurde. Inzwischen ist es wieder eine lebendige Sprache – und das Dänische hat nun nur noch den Charakter einer amtlichen Verkehrssprache. Aber keine Sorge: So gut wie alle Informationen und auch Websites sind auf Englisch verfügbar. Und wie in allen skandinavischen Ländern sprechen auch die meisten Fähringer ein sehr gutes Englisch.

Übernachten auf den Färöern

Der Tourismus auf den Färöern fängt gerade erst an, sich zu entwickeln. Entsprechend überschaubar ist aktuell noch das Angebot an Hotels und Unterkünften. Die meisten findest du in der Hauptstadt Tórshavn. Das Hotel Føroyar ist das einzige Vier-Sterne-Hotel der Inseln und damit das erste Haus am Platz. Hier haben schon Bill Clinton und die Kronprinzessin übernachtet – und trotzdem kann das Designhotel nicht ganz mit der internationalen Konkurrenz mithalten. Schön ist allerdings der Ausblick auf die Inselhauptstadt Tórshavn. Hier findest du rund um die Altstadt weitere Hotels – und bist hier natürlich auch mittendrin im Geschehen mit vielen Restaurants und Bars direkt ums Eck.

Egal für welche Option du dich entscheidest: Die Preise sind wie in allen skandinavischen Ländern recht hoch. Für ein Standard-Doppelzimmer musst du etwa 200 Euro pro Nacht einplanen. Eine Übersicht aller Hotels und weiteren Übernachtungsmöglichkeiten findest du bei Visit Faroe Islands. In jedem Fall empfiehlt es sich auf Grund des eingeschränkten Angebots schon frühzeitig zu reservieren.

Eine Alternative zum Hotel sind Privatunterkünfte und Bed & Breakfast-Pensionen. Hier hast du neben dem günstigeren Preis auch noch den Vorteil, dass du direkt mit Fähringern in Kontakt kommst und aus erster Hand etwas über das Leben auf diesen abgelegenen Inseln erfährst. Wir waren zum Beispiel bei Marit im Magenta Guesthouse zu Gast und haben uns schon nach einer Nacht gefühlt wie Freunde. Marit hat das alte Gästehaus zu neuem Leben erweckt und mit Möbeln im 50ies-Style zurück in alte Zeiten versetzt. Hier hat fast jedes Möbelstück etwas zu erzählen, genau wie seine sympathische Besitzerin.

Wetter, Reisezeit und Kleidung

Auf den Färöern erwarten dich 300 Tage im Jahr Regen und ein wechselhaftes Klima. Die Wetterverhältnisse können sich hier mitten im Nordatlantik innerhalb von nur wenigen Minuten ändern. Und wenn auf dem einen Teil der Insel noch die Sonne scheint, kann nur wenige Meter weiter bereits die Welt untergehen. Dank des Golfstroms wird es im Winter zwar nie so richtig kalt, auf Grund der nördlichen Lage steigen die Temperaturen aber selbst im Hochsommer kaum über 13 bis 14 Grad. Entsprechend solltest du deine Kleidung planen: Mit wetterfesten Outdoorklamotten und Zwiebellook bist du gut beraten. Außerdem solltest du gute und wasserdichte Wanderschuhe einpacken. Die Färöer sind schließlich berühmt für ihre Wanderziele mit spektakulären Ausblicken.

Fischerboote im Hafen
Nebel trifft Sonne: Fischerboote im Hafen

Die beste Reisezeit ist in den Sommermonaten von Juni bis August. Dann hast du die wenigsten Regentage und höchsten Temperaturen – und rund um die Sonnenwende Mitte Juni geht die Sonne auch auf den Färöern kaum unter. Perfekt für lange Tage mit ausgedehnten Entdeckungstouren. Und ein bisschen Nebel gehört hier im Nordatlantik fast ein bisschen zur Kulisse dazu.

Geld und Reisekosten

Die Färöer Inseln sind wie die meisten nordischen Länder ein hochpreisiges Reiseziel. Für den Mietwagen musst du etwa 100 Euro am Tag einplanen, ein Doppelzimmer im Hotel bekommst du nicht unter 150 Euro und für einen Restaurantbesuch sind 30 bis 40 Euro normal. Außer du schaffst es, im einzigen Sternrestaurant mit internationalem Renommee einen Platz zu ergattern: Im Koks liegen die Preise nochmal deutlich darüber. Die Lebensmittel müssen fast alle importiert werden, so dass auch im Supermarkt die Preise deutlich höher liegen als in Deutschland. Nur der Linienflug mit dem Hubschrauber ist mit rund 12 Euro für kurze Strecken wirklich preiswert.

Die offizielle Währung der Färöer ist die Dänische Krone. Die Färöer haben mit der Färöischen Krone aber auch ihre eigene Währung. Allerdings gibt es nur Banknoten, keine Münzen. Du brauchst während deiner Reise eigentlich kein Bargeld, da du fast alles mit Kreditkarte zahlen kannst. Falls du doch Bargeld benötigst, findest du in  jedem größeren Ort Banken und Bankautomaten.

Touren: Natur pur und ganz viel Grün

Die Färöer sind zwar nicht groß, dafür findest du auf den Schafsinseln eine ganze Menge an spektakulären Highlights. Die Hauptattraktion ist dabei ganz eindeutig die oft einzigartige Natur der Inselgruppe. Eine Farbe wird dich in ihren verschiedensten Facetten überall begleiten: Grün. Von Wanderungen zu atemberaubenden Aussichtspunkten wie den Klippen über dem Leitisvatn über Tuchfühlungen mit dem Papageientaucher auf Mykines bis zu einem Stadtrundgang durchs historische Zentrum von Tórshavn – auf den 18 Inseln findest du genug Ideen.

Was du auf deiner Entdeckungstour über die Inseln auf gar keinen Fall verpassen darfst, verrate ich dir in meinem Artikel „Die Highlights der Färöer Inseln: 11 Tipps für Entdecker“. Für einen guten Überblickder Färöer solltest du mindestens ein langes Wochenende mit drei bis vier Tagen einplanen. Wenn du verschiedene Wanderungen machen möchtest, ist ein Aufenthalt ab einer Woche perfekt, da du immer auch ein paar Tage mit schlechtem Wetter hast. Und wenn dich diese Inseln dort oben im Nordatlantik trotzdem genauso faszinieren wie mich, kommst du bestimmt ohnehin nochmal wieder zurück.

Reiseführer zu den Färöer Inseln gibt es kaum, die Broschüren der Touristeninformation Visit Faroe Islands sind aber sehr gut und auch auf Deutsch verfügbar. Ich hatte außerdem das Reise Know-How InselTrip Färöer dabei. Und bei Julie findest du nochmal Färöer-Reisetipps von A-Z. Warst du auch schon auf den Inseln unterwegs? Dann freue ich mich auf deine Tipps und Eindrücke in den Kommentaren! Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram oder Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.

 

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Autor

Willkommen bei My happy Places! Ich bin Britta, Journalistin, lebe in Hamburg und liebe es, zu reisen. Hier nehme ich dich mit zu meinen Lieblingsorten rund um die Welt. Viel Spaß!

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