Kronleuchter im Restaurant, ein Messingbrunnen am Eingang oder der Wolpertinger in der Bar: Das 25hours The Royal Bavarian spielt lässig mit Klischees und der königlichen Vergangenheit. Eine Nacht in Münchens neuem Hotel-Highlight.

Es ist schon spät, als unser Zug in den Bahnhof einfährt. Am liebsten würde ich jetzt direkt ins Bett fallen und schlafen. Weit ist der Weg bis dahin zumindest nicht: Das neue 25hours The Royal Bavarian liegt wirklich perfekt direkt gegenüber vom Hauptbahnhof.

Als ich vor mehr als zehn Jahren nach München gezogen bin, gab es hier eine Post und ein Internetcafé. Die Post ist immer noch da, das Internetcafé schon lange Vergangenheit. Und Anfang November hat hier nun die bayerische Dependence der Hamburger 25hours Hotels eröffnet und der ehemals königlichen Telegrafen-Centralstation von 1871 neues Leben eingehaucht. Nachrichten schreiben kannst du sogar auch noch: Im ersten Stock warten drei Schreibmaschinen auf Liebhaber.

25hours The Royal Bavarian: Boarisch mit Augenzwinkern

Im ersten Stock befindet sich auch die Rezeption – und schon im Fahrstuhl wird dir klar, dass dieses Hotel anders ist. In einem illuminierten Kunstwerk an der Wand dreht sich ein Riesenrad, rechts ragt Schloss Neuschwanstein empor und Ludwig II, in Bayern besser bekannt als „der Kini“, gleitet in einem Schwan über den See.

Oben angekommen, stehst du mittendrin im royalen Bayern – und dieses Thema zieht sich, wie der Name schon sagt, durchs ganze Hotel. „Kennst du eins, kennst du keins“ ist das Motto der 25hours-Macher. Und so wirst du hier in München während deines Aufenthalts auf das ein oder andere ironisch aufgegriffene bayerische Klischee treffen. Der Empfangstresen zum Beispiel strotzt nur so vor Samt und Kordeln und direkt gegenüber steht eine Schlitten-Kutsche vor einer Ahnengalerie. Vom Architekten bis zum Hoteldirektor sind hier die Verantwortlichen in alter Tradition in Öl verewigt.

Wir werden heute in einer der Dienstbotenkammern schlafen und machen uns auf den Weg zu unserem Gemach. 165 Zimmer bietet das 25hours The Royal Bavarian insgesamt. Neben der Dienstbotenkammer gibt es auch noch die Herrschaftszimmer und Adelsgemächer sowie die Schwanen- und Pfauen-Suiten. Blaublütig ist es selbst im Flur: Die Blumenornamente erinnern mehr an ein Schloss als Hotel. Und auch die Wegweiser im Stickrahmen sind eine nette Idee.

Liebe zum Detail in der Dienstbotenkammer

Diese Liebe zum Detail setzt sich in unserer Dienstbotenkammer fort. Ein Bügelbrett dient als Ablagefläche, an der Wand hängt der Feudel. Das Bett steht auf alten Büchern und es sieht auf den ersten Blick so aus, als wären hier einfach schnell ein paar alte Matratzen übereinander gestapelt worden. Wie in allen 25hours Hotels fehlt auch in München nicht das Kuscheltier im Bett – und was könnte das beim Thema Märchenkönig anderes sein als ein Schlafschwan.

Auch das Bayerische kommt im Zimmer nicht zu kurz. Neben dem Bett liegt statt einer Bibel „Der große Polt“, das Konversationslexikon des bayerischen Kabarettisten Gerhard Polt, die Minibar begrüßt dich mit „Pfiad di Duaschd“ und in der Dusche hast du die Wahl zwischen „hoaß“ und „koid“. Die Holzvertäfelung, die Bilder der bayerischen Herrschaften neben dem Waschbecken und die Gardinen vor dem Fernseher sorgen außerdem dafür, dass wir uns eher wie in einer Hütte irgendwo in den Bergen als in einer Dienstbotenkammer mitten in der Stadt fühlen.

NENI und Boilerman Bar als Treffpunkt auch für Münchner

Bevor wir es uns in unserer Dienstbotenkammer so richtig gemütlich machen, steht aber noch das Abendessen im NENI München auf dem Programm. Entwickelt haben Haya Molcho und ihre vier Jungs das Konzept in ihrem Restaurant auf dem Wiener Naschmarkt. Hier trifft leckeres Essen auf lässige Atmosphäre. Nach Berlin und Hamburg gibt’s in der bayerischen Landeshauptstadt nun das dritte Restaurant in Deutschland.

In Hamburg sind wir ja schon lange Fans der israelisch-ostmediterran inspirierten Küche – und auch in München wird das NENI sicher schnell kein Geheimtipp mehr sein. Zusammen mit der Boilerman Bar im ersten Stock – mit den Higball-Drinks ebenfalls von der Elbe in den Süden exportiert – bietet es eine lässige und entspannte neue Anlaufstelle in Münchens Bahnhofsviertel.

Hier im Herzen der Stadt hat diese coole Location bisher definitiv gefehlt. Und so wundert es nicht, dass an einem Freitagabend nicht nur die Tische im NENI restlos voll sind, sondern wir auch in der gemütlichen Wohnzimmer-Atmosphäre der Boilerman Bar kaum noch einen Platz finden.

Frühstück auf Bayerisch

Im NENI treffen wir uns am nächsten Morgen dann auch mit einer Freundin zum Frühstück. Klar, dass in einem 25hours The Royal Bavarian die berühmte Münchner Weißwurst mit Brezn und süßem Senf nicht fehlen darf. Für alle, die es wie ich am Morgen doch eher klassisch süß mögen, gibt es aber natürlich auch reichlich Auswahl – von leckeren Croissants über Müsli bis zum frischen Obstsalat.

Nicht geschafft haben wir es dieses Mal in die Sauna unterm Dach. Hier lässt es sich gerade jetzt im Winter nach einem Bummel über den Münchner Christkindlmarkt bestimmt ganz wunderbar entspannen. Wir waren aber sicher nicht zum letzten Mal da – und so haben wir auch beim nächsten Besuch noch etwas, worauf wir uns freuen können.

Entspannung unterm Dach: die Sauna im 25hours The Royal Bavarian
Entspannung unterm Dach: die Sauna im 25hours The Royal Bavarian

 

Die Preise fürs Doppelzimmer starten im 25hours The Royal Bavarian bei 114 Euro, hinzu kommen 24 Euro pro Person für das Frühstück.

Offenlegung: Ich wurde vom 25hours The Royal Bavarian eingeladen, du liest hier natürlich trotzdem meine objektive Meinung.  

 

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Autor

Willkommen bei My happy Places! Ich bin Britta, Journalistin, lebe in Hamburg und liebe es, zu reisen. Hier nehme ich dich mit zu meinen Lieblingsorten rund um die Welt. Viel Spaß!

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