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Atemberaubende Küsten, bunte Städtchen, grüne Wiesen und dazwischen Burgen, Landhäuser, jahrhundertealte Ruinen und ganz viel Geschichte: Die grüne Insel ist perfekt für einen Roadtrip. 15 Tipps für eine Rundreise durch Irland.
Bestimmt hast du auch einige typische Bilder aus Irland im Kopf. Da sind diese tiefgrünen Wiesen, dort steht eine alte Klosterruine, dazwischen weiden Schafe und irgendwo finden sich immer ein Pub und ein Guiness. Und was soll ich sagen: Irland ist tatsächlich so! Bunte Örtchen, nette Menschen – und dazwischen eine grüne Insel, die sich zu entdecken lohnt.
Du planst gerade deinen Irland-Roadtrip und fragst dich, welche Sehenswürdigkeiten du auf keinen Fall verpassen solltest und was du in deinem Urlaub auf der Insel unbedingt gesehen haben musst? Dann zeige ich dir hier die Highlights einer Rundreise, für die du zehn bis 14 Tage einplanen solltest. Falls du nur eine Woche hast, kannst du dich auf die Highlights im Süden beschränken und danach wieder Richtung Dublin fahren. Also, los geht’s auf unserer Reiseroute durchs wunderschöne Irland!
Dublin

Irlands Hauptstadt ist der Startpunkt für unseren Roadtrip über die grüne Insel. Rund um den Fluss Liffey, der sich einmal quer durch die Stadt zieht, geht es hier bunt und quirlig zu. Die Sehenswürdigkeiten in Dublin sind schnell abgehakt, so dass du anschließend voll ins Lebensgefühl der irischen Metropole eintauchen kannst. Pubs, Musik – und natürlich ein Guiness findest du im Temple Bar-Viertel. Um das bekannteste Bier der irischen Insel dreht sich auch alles im Guiness Storehouse, der Top-Attraktion der Stadt.
Ebenfalls sehenswert ist das Trinity College mit dem Long Room in der Bibliothek. In den Docklands gibt’s moderne Architektur im Mix mit alten Hafengebäuden. Und auch Sehenswürdigkeiten wie Dublin Castle oder die St. Patrick’s Cathedral warten darauf, entdeckt zu werden. Wenn du in der Stadt alles gesehen hast, solltest du dich in die DART setzen und raus ans Meer fahren – zum Beispiel ins Fischerörtchen Howth mit seinem atemberaubenden Cliff Walk.
Kilkenny

Der erste Stopp auf unserem Roadtrip durch Irland ist das mittelalterliche Städtchen Kilkenny. Die Stadt ist unter anderem bekannt für ihr Schloss, das seit über 800 Jahren die Stadt prägt und genau wie der umliegende Park für Besucher geöffnet ist. Die Mittelaltermeile verbindet das Schloss mit der St. Canice Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert – und auf dem Weg durchs Stadtzentrum dorthin findest du einige alte Gassen und historische Gebäude.
Am besten schaust du auch links und rechts in die Sträßchen, denn Kilkenny ist ein lebhaftes Örtchen mit vielen Läden, Cafés und Restaurants. Vielleicht liegt die hohe Dichte an belebten Pubs daran, dass aus der Stadt mit dem Kilkenny und dem Smithwick’s zwei weitere bekannte Biere kommen. Mehr erfährst du in der Smithwick’s Experience, wo du in 300 Jahre Braugeschichte rund um das beliebte Ale eintauchen kannst.
Rock of Cashel

Weiter geht’s zum Rock of Cashel, ein Monument der irischen Geschichte und Wahrzeichen der Insel. Vom einstigen Königssitz sind heute nur noch Ruinen übrig, die durch ihre Lage auf einem Kalksteinfelsen aber schon von Weitem sichtbar den Ort und die grüne Landschaft überragen.
Die alten Steine erzählen jahrhundertealte Geschichten, zum Beispiel in den verwitterten Fresken in der romanischen Kapelle. Mein Tipp: Um mehr über diesen von Legenden umrankten Ort zu erfahren, machst du am besten eine Führung. Das Highlight der einstündigen Tour ist der Zugang zu Cormac’s Chapel, der sonst nicht möglich ist.
Cobh

Bunte Häuser, überragt von einer Kathedrale – dahinter das Meer. Sicher hast du dieses irische Postkartenmotiv auch schon irgendwo gesehen. Du findest es im kleinen Hafenstädtchen Cobh, eine halbe Autostunde von Cork entfernt. Die steil abfallende Straße vor den Häusern führt direkt hinunter zum Hafen, in dem die Fischerbote vor Anker liegen.
Dort im Hafen findest du die Hauptattraktion der Stadt, die Titanic Experience. Cobh, das damals noch Queenstown hieß, war der letzte Hafen der Titanic vor ihrer schicksalhaften Jungfernfahrt. In der Ausstellung im ehemaligen Ticketoffice der White Star Line kannst du in die Geschichte eintauchen. Wichtig: Vor allem im Sommer solltest du dir dafür die Tickets bereits im Vorfeld reservieren.
Cork

Auch das nächste Ziel ist eine Hafenstadt. Und Cork ist sogar die zweitgrößte Stadt Irlands, auch wenn sich das mitten im Zentrum gar nicht so anfühlt. Die Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft gilt als Foodie-Hotspot des Landes – und so solltest du in Cork ganz viel Zeit fürs Essen einplanen.
Mitten im Zentrum liegt als Must-Do der English Market, eine Markthalle die du auf keinen Fall verpassen darfst. Hier kannst du dich einmal quer durchfuttern. Im Zentrum findest du außerdem einige gute Restaurants und Cafés. Wir haben zum Beispiel im Market Lane sehr gut gegessen. Drumherum erwartet dich in Cork ganz viel Industriecharme, Street Art – und für Regentage auch einige Museen.
Kinsale

Richtig süß wird es anschließend in Kinsale, eine halbe Autostunde südlich von Cork. In das kleine Hafenstädtchen mit seinen bunten Häusern habe ich mich direkt verliebt. Du kannst gemütlich durchs Zentrum spazieren und durch die vielen hübschen Läden stöbern. Oder Du setzt dich mit einem Kaffee in eines der Cafés und beobachtest das Treiben.
Kinsale liegt direkt an der Küste und ist Ausgangspunkt einer besonderen Route: Hier startet der Wild Atlantic Way, eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Sie schlängelt sich über 2.600 Kilometer an Irlands Westküste entlang Richtung Norden. Bevor es losgeht, solltest du aber noch einen Abstecher zur bekanntesten Sehenswürdigkeit der Stadt einplanen: Das Charles Fort ist eine sternförmige Bastion aus dem 17. Jahrhundert und liegt direkt am Hafen von Kinsale. Neben ganz viel Geschichte erwarten dich hier tolle Ausblicke.
Ring of Beara

Dann aber nichts wie los auf den Wild Atlantic Way! Die Schilder mit dem weißen Wellenmotiv auf blauem Grund werden dich die nächsten Tage auf der Fahrt die Küste entlang begleiten. Wir folgen zum Start dem Ring of Beara, einer etwa 140 Kilometer langen Küstenstraße entlang der Beara-Halbinsel.
Die Tour steht noch im Schatten des bekannten Ring of Kerry, was vielleicht gar nicht so schlecht ist. So hast du die Ausblicke auf grüne Wiesen und Wälder, bunten Örtchen, schroffe Klippen und den Atlantik für dich und die Straßen sind nicht ganz so voll. Die Wege werden hier ganz im Westen des Landes nämlich relativ schmal – und ab und an musst du sie dir auch noch mit ein paar Schafen teilen.
Ring of Kerry

Als nächstes steht der Ring of Kerry auf dem Programm, DIE Küstenstraße in Irland. Hier erwartet dich ein Mix aus spektakulären Ausblicken auf den Atlantik, bunten Örtchen, Stränden, Bergen und im Killarney National Park ganz viel Grün. Für einen ersten Stopp lohnt sich das Herrenhaus Muckross House. Über die hübschen Orte Kenmare und Sneem geht es anschließend weiter nach Caherdaniel und Waterville, wo einst Charlie Chaplin Urlaub machte.
Zwischendurch kannst du noch einen Zwischenhalt am Derrynane Beach mit seinen hohen Dünen machen. In Waterville weichst du dann für eine Weile den Bussen und Wohnmobilen aus und machst den Abstecher über den Skellig Ring. Dort erwarten dich Ausblicke auf die Skellig Islands aus Star Wars, die Skellig Chocolate Factory und die Kerry Cliffs. Wenn du genug Zeit hast, gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern. Und ansonsten geht es über Portmagee und Cahersiveen weiter den Wild Atlantic Way entlang. Nach dem Mountain Stage View fährst du entweder langsam zurück nach Killarney – oder wie wir weiter nach Tralee.
Dingle Halbinsel

Atemberaubende Ausblicke, schroffe Klippen, Sandstrände, saftiges Grün – und mittendrin das bunte Städtchen Dingle. Mein persönliches Highlight an Irlands wilder Westküste ist definitiv die Dingle-Halbinsel. Schon der Auftakt ist grandios: Am Inch Beach laufen die Wellen des Atlantiks auf, dahinter kilometerweit die hohen Dünen. Weiter geht es den Wild Atlantic Way entlang gefühlt ans Ende der Welt und tatsächlich Irlands westlichsten Punkt.
Die Region gilt als Hochburg der irischen Sprache und Kultur – und so weisen die Schilder irgendwann den Weg nur noch auf Irisch Richtung Slea Head Drive. Hier fühlt sich die Atlantikküste noch rau und ursprünglich an. Highlights sind der Couneenoole Beach, der Dunmore Head mit Blick auf die Blasket Islands und das spektakuläre Dunquin Pier, von wo du zu den Inseln übersetzen kannst. Ein Stück weiter hast du vom Clogher Head einen tollen 360-Grad-Panoramablick über die Küste. Und dann darfst du das süße Städtchen Dingle nicht verpassen, bevor es über den Connor Pass spektakulär wieder zurück geht.
Adare

Auf dem Weg nach Limerick kommst du fast automatisch durch Adare – und auch wenn du das nicht eingeplant hattest, wirst du hier sicher einen Zwischenstopp einlegen. Die Hauptstraße in Adare wird nämlich gesäumt von süßen Reetdachhäusern, die mindestens ein tolles Fotomotiv hergeben und ein Grund dafür sind, dass Adare als eines der schönsten Dörfer Irlands gilt. In einigen der Häuser findest du Restaurants und Pubs oder auch kleine Läden.
Neben den hübschen Reetdachkaten gibt’s in Adare die Ruinen der Burg Desomand Castle und der alten Klosteranlage Adare Friary zu sehen. Beides kannst du auf Touren vom Adare Heritage Centre aus besuchen. Besonders schick übernachten lässt es sich im Adare Manor, einem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, das zu einem exklusiven Fünf-Sterne-Hotel umgebaut wurde.
Limerick

Von Adare ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Limerick, der Studentenstadt am Shannon River. Irlands längster Fluss fließt ganz entspannt an der alten Industriestadt vorbei, bevor er ein Stück weiter westlich in den Atlantik mündet. Direkt am Fluss liegt eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Limerick: das King John’s Castle aus dem 13. Jahrhundert. Es wurde dort von den Normannen erbaut, nachdem die Wikinger aus Limerick vertrieben waren. Im mittelalterlichen Teil der Stadt kannst du in diese Geschichte eintauchen.
Dazwischen gibt es bunte Street Art und einige der besten besten Beispiele georgianischer Architektur in ganz Irland. Die Häuser mit ihren bunten Haustüren findest du vor allem am Pery Square. Für ein Highlight solltest du deinen Besuch in Limerick auf einen Samstag legen. Dann öffnet am Vormittag der Milk Market, auf dem die Produzenten der Region ihre Waren anbieten.
Cliffs of Moher

Das nächste Ziel ist wieder so ein Postkartenmotiv: Die Cliffs of Moher fallen aus bis zu 214 Metern Höhe steil hinab in den Atlantik. Die Klippen sind nicht die höchsten, aber definitiv die bekanntesten und damit eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Irland. Ein Tipp: Für den Parkplatz am Besucherzentrum zahlst du pro Person. Günstiger wird es, wenn du die Tickets online reservierst.
Falls du über eine Wanderung entlang des Küstenweges zum Beispiel ab Doolin nachdenkst: Auf Grund einiger, teilweise tödlicher Unfälle sind diese Wege derzeit gesperrt. Auch rund ums Visitor Centre und vom O’Briens Tower hast du aber herrliche Ausblicke auf die spektakulären Cliffs of Moher. In den Höhlen unten nisten viele Vögel und vor allem im Frühjahr hast du gute Chancen, sogar Papageientaucher zu sehen. Nach dem Besuch geht es durch die karge Hochebene des Burren weiter Richtung Norden. Ein Tipp für unterwegs ist der Zwischenstopp im süßen Café von Hazel Mountain Chocolate.
Galway

Und dann bist du auch schon in Galway, der quirlig-bunten Studentenstadt ganz im Westen des Landes. Wir kommen an einem lauen Sommerabend in Irlands drittgrößter Stadt an und wissen sofort: Hier müssen wir etwas länger bleiben als geplant. Das Herz der Stadt schlägt im Latin Quarter rund um die Quay Street und unweit der mittelalterlichen Stadtmauern. Bunte Fähnchen überspannen die Straße, darunter belebte Pubs, Cafés und Restaurants.
Galway ist bekannt für seine Austern, die du genau wie Fish & Chips bei McDonaghs bekommst. Danach suchst du dir ein Pub mit traditioneller irischer Musik und genießt den Abend. Galway verbreitet eine kreative und lebensfrohe Stimmung, die ansteckend ist. Wahrscheinlich liegt es daran, dass du in den Gassen im Zentrum auch viele Kunstgalerien und Boutiquen findest und in der Stadt eigentlich immer irgendein Festival stattfindet.
Connemara

Direkt hinter Galway startet das wilde und abgelegene Connemara. Auch hier findest du zerklüftete Küstenabschnitte und weiße Strände. Dazwischen erwarten dich im Landesinneren aber auch unzählige Seen und dichte Wälder, die zum Wandern einladen. Bekannteste Sehenswürdigkeit ist die Kylemore Abbey, die älteste irische Benediktinerinnenabtei mit Märchenschloss und hübscher Gartenanlage.
Ganz am Ende des Weges liegt schließlich am Atlantik das Hafenstädtchen Clifden. Auch hier findest du bunte Häuschen mit Galerien und kleine Boutiquen und dazwischen gute Fisch- und Seafood-Restaurants. Kurz hinter der Stadt startet die Sky Road entlang einsamer Strände und historischer Ruinen. Und wenn du viel Zeit im Gepäck hast, kannst du von Rossaveal auf die Aran-Inseln übersetzen. Für uns heißt es hier allerdings Abschied nehmen vom Wild Atlantic Way.
Clonmacnoise

Auf dem Weg zurück nach Dublin begleitet uns eine Weile der Shannon River. Über die Brücke im malerisch gelegenen Shannonbridge geht es weiter zu einem letzten Highlight unserer Reise: der Klosterruine Clonmacnoise. Falls du Irland nicht auf einem Roadtrip entdeckst, sondern mit einem Hausboot auf dem Shannon entlang schipperst, kannst du hier sogar direkt anlegen.
Das über dem Fluss gelegene Clonmacnoise war einst eine der bedeutendsten Klosteranlagen Irlands. Übrig geblieben sind zwei Rundtürme, die Ruinen einer Kathedrale, drei Hochkreuze und ein jahrhundertealter Friedhof. Hier kannst du nochmal tief in die Geschichte Irlands eintauchen. Anschließend geht es noch ein Stück den Shannon entlang nach Athlone. Hier erwarten dich mit dem Athlone Castle eine normannische Burg und eine Kirche direkt am Fluss. Athlone bietet sich für einen Zwischenstopp auf dem Rückweg nach Dublin an – und dort geht unser Roadtrip durchs wunderschöne Irland zu Ende.
Praktische Tipps
Aus Deutschlands kommst du von vielen Flughäfen per Direktflug nach Dublin. Irland ist Teil der EU, gehört allerdings nicht zum Schengen-Raum, so dass du für die Einreise deinen Personalausweis brauchst und Zeit für die Grenzkontrollen einplanen solltest. Am Flughafen mietest du dir am besten direkt einen Mietwagen für deine Rundreise. Es herrscht Linksverkehr und die Straßen sind oft sehr schmal. Achte deshalb bei der Buchung auf eine gute Versicherung. Du zahlst in Irland mit dem Euro und musst dich nur bei der Uhrzeit umstellen: Irland verwendet in den Sommermonaten die irische Standardzeit und ist eine Stunde zurück.
Die beste Reisezeit für deinen Urlaub in Irland ist der Sommer, weniger voll sind das Frühjahr und der Herbst. Das Wetter ist in Irland auch im Sommer sehr wechselhaft, so dass regenfeste Kleidung unbedingt ins Gepäck gehört und du mit Zwiebellock planen solltest. Für den Sommer musst du deine Unterkünfte unbedingt im Voraus buchen, besonders in den beliebten Orten. Hotels findest du auf Booking.com. Für die Planung hatten wir den Lonely Planet Reiseführer Irland dabei. Noch mehr Eindrücke und Bilder von unterwegs sowie viele Tipps findest du auch in meinen Story-Highlights auf Instagram.
Warst du schon in Irland? Hast du noch mehr Tipps? Dann freue ich mich, über deinen Kommentar! Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram, Flipboard oder Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.
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